— 275 —
2, Algerien,
Algerien war früher der mächtigste Barbareskenstaat und
betrieb einen schwunghaften Seeraub. Nachdem es 1830 er-
obert war, wurde es 1834 französische Kolonie.
An der Küste entlang zieht sich in mehreren parallelen
Ketten der T e l l - A t l a s. Zwischen den Ketten desselben
liegen fruchtbare Ebenen (bei Algier, Oran, Mascara u. a>).
Südlich vom Tell-Atlas liegt das salzsumpfige Hoch-
laud der Schotts, das große Mengen von H a l f a g r a s
liefert. Die Fruchtbarkeit ist hier genug. Gegen die Wüste
hin liegt der Hohe oder S a h a r i s ch e Atlas.
Der Boden Algeriens ist weniger fruchtbar als derjenige
Marokkos. Aber die Franzosen haben es durch Anlage von
Berieselungsleitungen und Erbohren von artesischen Brunnen
verstanden, das Laud zum Hauptlieferanten ihrer Früh-
g e m ü s e zu machen. Daneben ist Algerien sehr ergiebig in
Obst, Feigen, Öl, Gerste, Weizen, Mais, Hafer und Tabak.
Ter Viehbestand ist sehr gut und der Boden reich an
Mineralien.
Das Klima ist weit ungünstiger als in Marokko.
Die Hauptstädte liegen an der Küste oder in den Oasen
des Binnenlandes. Es sind Algier, Oran, C o n st a n -
t i n e , Bona und W a r g l a.
3. Tunesien.
Tunesien ist französischer Schutzstaat. Es hat eine günstige
Lage an der Mittelmeerenge bei Sizilien, an der großen
Handelsstraße nach dem Osten. Die Küste ist reich gegliedert
und das Hinterland leicht zugänglich. Der Boden ist weit
fruchtbarer als in Algerien. Nur den Süden und das Gebiet
der Schotts nehmen wüste Steppenlandschasten ein.
Das Klima bleibt ziemlich gleichförmig, gemäßigt und ist
gesnnder als das algerische.
Die Produkte des Landes bestehen in Getreide, Öl, Halsa,
Datteln, Wein, Kork, Schwämmen, Korallen und Erzen. Als
wichtige Landesstädte sind zu nennen: Tunis, G a b e s,
Bizerta, S f >a x und K a i r u ia n.
Ubersicht.
A. Die Atlasländer (Barbareskenstaaten).
1. Marokko 2. Algerien 3. Tunesien
18*