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2, Algerien, 
Algerien war früher der mächtigste Barbareskenstaat und 
betrieb einen schwunghaften Seeraub. Nachdem es 1830 er- 
obert war, wurde es 1834 französische Kolonie. 
An der Küste entlang zieht sich in mehreren parallelen 
Ketten der T e l l - A t l a s. Zwischen den Ketten desselben 
liegen fruchtbare Ebenen (bei Algier, Oran, Mascara u. a>). 
Südlich vom Tell-Atlas liegt das salzsumpfige Hoch- 
laud der Schotts, das große Mengen von H a l f a g r a s 
liefert. Die Fruchtbarkeit ist hier genug. Gegen die Wüste 
hin liegt der Hohe oder S a h a r i s ch e Atlas. 
Der Boden Algeriens ist weniger fruchtbar als derjenige 
Marokkos. Aber die Franzosen haben es durch Anlage von 
Berieselungsleitungen und Erbohren von artesischen Brunnen 
verstanden, das Laud zum Hauptlieferanten ihrer Früh- 
g e m ü s e zu machen. Daneben ist Algerien sehr ergiebig in 
Obst, Feigen, Öl, Gerste, Weizen, Mais, Hafer und Tabak. 
Ter Viehbestand ist sehr gut und der Boden reich an 
Mineralien. 
Das Klima ist weit ungünstiger als in Marokko. 
Die Hauptstädte liegen an der Küste oder in den Oasen 
des Binnenlandes. Es sind Algier, Oran, C o n st a n - 
t i n e , Bona und W a r g l a. 
3. Tunesien. 
Tunesien ist französischer Schutzstaat. Es hat eine günstige 
Lage an der Mittelmeerenge bei Sizilien, an der großen 
Handelsstraße nach dem Osten. Die Küste ist reich gegliedert 
und das Hinterland leicht zugänglich. Der Boden ist weit 
fruchtbarer als in Algerien. Nur den Süden und das Gebiet 
der Schotts nehmen wüste Steppenlandschasten ein. 
Das Klima bleibt ziemlich gleichförmig, gemäßigt und ist 
gesnnder als das algerische. 
Die Produkte des Landes bestehen in Getreide, Öl, Halsa, 
Datteln, Wein, Kork, Schwämmen, Korallen und Erzen. Als 
wichtige Landesstädte sind zu nennen: Tunis, G a b e s, 
Bizerta, S f >a x und K a i r u ia n. 
Ubersicht. 
A. Die Atlasländer (Barbareskenstaaten). 
1. Marokko 2. Algerien 3. Tunesien 
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