Die Erde.
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3. Die Krümmung der Erdoberfläche nach allen Richtungen wird durch
den Erdschatten bei einer Mondfinsternis bewiesen, der stets als Teil eines Kreises
erscheint; denn nur der Schatten einer Kugel ist in allen Stellungen derselben ein
kreisförmiger.
Die Abplattung der Erde ist durch Messungen einzelner Gradbogen bewiesen
worden, welche ergeben haben, daß die Gradbogen in der Nähe der Pole etwas größer
sind als in der Nähe des Äquators.
370] 2. Größe. Der Umfang am Äquator beträgt 40 000 km; der
Durchmesser des Äquators ist 12 755 km lang, der Durchmesser zwischen
den Polen (die Erdachse) ist infolge der Abplattung 43 km kürzer: die
Oberfläche hat einen Flächeninhalt von 510 Mill. <qkm.
371] 3. Die Bewegung der Erde ist eine zweifache:
a. Die Drehung um ihre Achse in 24 Stunden in der Richtung
von W. nach O.
Beweise für die Achsendrehung sind:
1. Die Abplattung der Erde an den Polen, da diese nur durch die Achsen¬
drehung verursacht sein kann (größere Zentrifugalkraft am Äquator).
2. Die Benzenbergischen Fallversuche, welche in einem Turme zu Hamburg
aus einer Höhe von 78 m und in einem Bergwerksschachte aus einer Höhe von 86 m
an gestellt wurden. Dort wurde ein Lot in die Tiefe gesenkt; dann ließ man neben
dem obern Ende des Fadens eine Bleikugel frei fallen. Sie erreichte den Boden nicht
am Fußpunkte des Lotes, sondern ein wenig weiter östlich. Denn die Kugel brachte
infolge der Erdrotation und wegen ihrer größern Entfernung vom Erdmittelpunkte eine
größere w.ö. Geschwindigkeit mit, als sie der Fußpunkt besaß: sie mußte also weiter ö.
niederfallen.
3. Der Foucaultsche sfukö—] Pendelversuch. Er wird in hohen Gebäuden usw.
angeftellt, indem ein sehr langes Pendel mit schwerem Pendelkörper in Schwingungen
versetzt und deren Lage mit Hilfe eines großen, in Grade eingeteilten Kreises bestimmt
wird. Dabei beobachtet mau eine allmählich zunehmende Abweichung der Pendelebene
von ihrer ursprünglichen Lage in der Richtung von O. nach W. Diese Abweichung ist
aber nach der Lehre von der festen Lage der Pendelebene nur scheinbar, beweist also
die wirkliche Umdrehung des Erdbodens, über welcher das Pendel schwingt, und zwar
in der Richtung von W. nach O. (Fig. 5).
Die Drehung der Erde um ihre Achse hat die Entstehung der
Tageszeiten zur Folge. Denn während dieser Umdrehung sind in
der Zeit von 24 Stunden alle Punkte der Erdoberfläche (mit Ausnahme
der Polarzonen) einmal der
Sonne zugekehrt und einmal
von ihr hinweggekehrt; alle
diese Punkte haben daher in
24 Stunden einmal Tag und
Nacht.
b. Der Umlauf um die
Sonne im Laufe eines Jahres
in der Richtung von O. nach W. Fig. 5.
Für den Umlauf der Erde um die Sonne gibt der folgende Versuch ein
Bild. Eine hängende Lampe (vgl. Fig. 6) ist unbeweglich. Steht man
unter ihr im Beobachtuugsorte I, so erscheint sie an der Decke im Punkte 1;
bewegt man sich um den Punkt 8 in einem Kreise, so erscheint sie vom Beobachtungs¬
orte II in 2, von III in 3 usw., durchläuft also scheinbar einen Kreis. Hieraus