Full text: Grundriß der Erdkunde

Österreich-Ungarn. 
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Polen und Ruthênen in Galizien), verteilen sich innerhalb Österreichs 
besonders aus die Bergländer, während die später eingewanderten Un¬ 
garn oder Magyaren smädjahren, 10 Mill.] das Flachland an der mitt¬ 
leren Donau bewohnen. Herrschende Religion ist die katholische. 
118] Einteilung und Ortskunde. Österreich-Ungarn wird eingeteilt 
in das österreichische Staatsgebiet und die Länder der ungarischen Krone. 
l. Vas öfterreidiifche Staatsgebiet 
119] 1. Hiederöfterreidi liegt zu beiden Seiten der Donau, im O. der 
Enns und hat säst ganz deutsche Bevölkerung. 
Wien (?), mit 2 Mill. E., ist als Kaiserliche Residenz mit großartigen 
Prachtbauten geschmückt, darunter die Hofburg und der Stephansdom. Als volkreichste 
Stadt des Reiches ist es der bedeutendste Fabrikort, besonders für Weberei, Gold- 
und Silberwaren. Der Handel wird dadurch gefördert, daß hier die Südbahn mit 
der großen Wasserstraße der Donau zusammentrifft. Durch seine Hochschule ist Wien 
der Hauptsitz der Geistesbildung in der Monarchie. Im „Prater" entfaltet sich das 
heitere Wiener Volksleben. Die durch die Alpen geführte Südbahn berührt den Badeort 
Baden und den Fabrikort Wiener-Neustadt. 
120] 2. OberöUerreiäi, im W. der Enns, mit deutscher Bevölkerung. 
Linz (?) ist wichtig für die Donauschiffahrt, Steyr (?), das „österreichische 
Birmingham", wo ausgezeichnete Waffen, Sensen, Sicheln re. angefertigt werden. 
Der S.W. ist das Salzkammergut; Hauptorte der Salzgewinnung sind Hallstatt 
und Gmunden an herrlichen Alpenseen, Ischl ist berühmter Badeort. 
121] 3. Salzburg begreift fast das ganze Salzachgebiet und ist wegen 
des sehr gebirgigen Bodens nur schwach bevölkert; die deutschen Bewohner 
nähren sich hauptsächlich von Viehzucht und Salzgewinnung. 
Salzburg (?) ist durch seine Lage und prächtige Bauart die schönste Alpen¬ 
stadt. Flußaufwärts liegt Hallein mit Salzbergwerk, an einein Nebenbache der 
Salzach in malerischer Gebirgsgegend das Wildbad Gastein. (Bild 7 und 8.) 
122] 4. Steiermark ist das Alpenland zu beiden Seiten der Mur und 
Drau. Im Gebiet der Mur besteht die Bevölkerung fast durchweg aus 
Deutschen (2/3), im Gebiet der Drau aus Slawen. Hauptnahrungsquellen 
sind Ackerbau, Weinbau und Viehzucht; außerdem hat der Reichtum des 
Bodens an Eisen Bergbau und Eisenindustrie hervorgerusen. 
Hst. Graz (?), Universität (156), an der Drau der Weinort Marburg. 
123] 5. Kärnten, um die obere Drau, mit teils deutscher, teils slawischer 
Bevölkerung. Es ist hauptsächlich ein Land der Viehzucht, aber auch reich 
an Blei und Eisen, daher Sitz starken Bergbaus. 
Hst. Klagenfurt, Vsfjillach (?) ist Mittelpunkt des Bergbaus. 
124] 6. Kram ist das Gebiet der obern Save, im R. Alpenland, im 
S. unfruchtbares Karstland, mit slawischer Bevölkerung. Der Mineral¬ 
reichtum des Bodens hat Bergbau auf Quecksilber und Eisen hervorgerufen. 
Laibach im Kreuzungspunkte der Südbahn und der Straße von Kärnten 
nach Kroatien und daher der Kornmarkt für Krain. Jdria treibt Bergbau auf 
Quecksilber. Im höhlenreichen Karstgebiete liegen die berühmte Adelsberger Grotte 
und der Zirknitzer See, dessen zerklüfteter Boden zeitweise zum Teil trocken liegt, so 
daß jetzt Fischfang betrieben wird, wo nächstes Jahr vielleicht Korn wächst. 
Hummel-Koch, Grundriß der Erdkunde. 7. Aufl. g
	        
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