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Herakles.
da erschien Herakles als Rächer, mit Leichtigkeit
zerriß er seine Bande, und tödtete den Busiriö.
Noch immer wußte Herakles nicht, wo er die
Aepfel der Hesperiden zu finden habe, er suchte da,
her die Nymphen des Zeus und der Themis auf,
befragte sie, und auf ihren Rath wendete er sich an
den Nereus. Dieser konnte mancherlei Gestalten an,
nehmen, nach andern Nachrichten aber, sich nur in Feu,
er und Wasser verwandeln. Nereus schlief, Hera,
kles band ihm Hände und Füße und entfesselte ihn
nicht eher, bis er ihm den Weg zu den goldenen Aep,
feln gezeigt hatte. Nun ging Herakles nach Arabien,
sezte über den Okeanos, und gelangte zum Atlas, den
er bat, ihm die goldenen Aepfel herbei zu holen, wäh,
rend er das Himmelsgewölbe tragen wollte. Atlas
brachte die Aepfel, zeigte aber keine Neigung die Him,
melslast wieder auf sich zu nehmen, Herakles gab
vor, sich nur ein Kissen zur Unterlage holen zu wol,
len, Atlas übernahm die Last aufs neue und Hera,
kles machte sich mit den Aepfein davon. Nach ande¬
ren Sagen erhielt er die goldenen Früchte von den
Hesperiden als eine freiwillige Gabe, oder erschlug
den Drachen, der sich, fürchterlich zischend um den
Stamm des Baumes wand und brach die Aepfel,
ohne die anwesenden Hesperiden zu beachten. Eu,
rystheus behielt die Aepfel nicht, sondern stellte sie
dem Herakles wieder zu, der sie an P a l l a s At h e n ä
ablieferte, da aber diese Früchte nur in den Gärten
der Hesperiden sein konnten, so brachte die Göttinn sie
dahin zurük.
Nicht weniger mühsam war die zwölfte Arbeit.
Eurystheus gab ihm auf, den Kerberos, Sohn