Full text: Das Königreich Sachsen

76 
Ortschaften der Oberlausitz. 
Geschichtl.: Urkundlich Bamberg; ist entstanden wegen des Brückenzolles 
beim Eintritt aus dem Meißnischen in die Oberlausitz. 1248 erwähnt, 1331 als 
Stadt genannt. 1429 Hussitcn. 1636 Schweden. 1843: 1741 E., 1867: 2199 E. 
In Rammenau bei Königsbrück ist Joh. Gottl. Fichte, ein 
Philosoph, 1762 geboren. 
Pulsnih, 2644 E., mit Schloß an der Pulsnitz. Töpferei, Schuh- 
macherei, Band- und Schnnrweberei in Pulsnitz und der ganzen Um- 
gegend (Großröhrsdorf). Pfefferkuchen. 
Geschichtl.: Urkundlich Polsenyz, schon 1225 erwähnt, wahrscheinlich aus 
einem Dorfe entstanden. 1355 auf Bitten der Besitzer, der Burggrafen von Wettin 
mit Jahr- und Wochenmarkt begabt. 1546 Reformation hier. 1418—36 Hussitcn. 
1637 die Kaiserlichen hier. Pest 1638, 1586. 1843: 1986 E., 1867: 2717 E. 
Weißenberg, 1215 E., am Löbauer Wasser und am Fuße des durch 
seinen Schlackenwall merkwürdigen Stromberges, treibt vorzugsweise 
Landbau und Weberei, Töpferei. 
Geschichtl.: Wendisch Wospork, schon 1228 als Stadt bezeichnet. 1867: 
1193 E. 
Löbau, 5852 E., am Löbauer Wasser in bergiger Lage, in 
der Nähe des Löbauer Berges, hat drei Kirchen, Ackerbau, Viehzucht, 
Weberei, Getreide-, Vieh-, Garnmärkte; Färbereien, Schuhmacherei, Fa- 
briken. Ein neuer Industriezweig ist der Bau von Eisenbahnwagen hier. 
Geschichtl.: Wendisch Libije, Lobije, eine der ältesten Städte der Ober- 
lausitz mit. Der Ort soll (der Sage nach) 706 durch den Böhmerherzog Krokus 
erbaut worden sein. 1221 wird sie urkundlich zuerst und zwar als Stadt erwähnt. 
1346 Sechsstädtebund. 1419. 1426. 1425. 1429 Hussiten hier. 1626, 1632, 
1634, 1639 schwere Leiden im Kriege. 1686—1681 Pestjahr. 1843: 3687 E., 
1867: 5739 E. 
Schirgismalde, 2343 E., am linken Ufer der Spree. Lein- und 
Barchentweberei, Strumpfwirkerei, Bleichen. Papierfabrik, große Stein¬ 
brüche. Landbau und Viehzucht. 
Geschichtl.: Erst seit 1845 sächsisch, früher böhmisch und seit dem 14. Jahr- 
hundert der Familie von Luttitz gehörig. 1867: 2332 E. 
Neusalza, 1119 E., am linken Spreeufer. Landbau, Weberei. 
Geschichtl.: 1676 von Christoph Friedrich von Salza auf Spremberg für 
böhmische Exulanten erbaut. 1843: 1619 E., 1867: 1664 E. 
Bernstadt, 1731 E., an der Pliesnitz, zum Kloster Marienstern ge- 
hörig. Tuchweberei, Landbau. 
Geschichtl.: Zwischen 1234 — 1241 von den Herren von Schönburg (auf 
Glauchau), denen damals der hiesige sogenannte „Eigen'sche Kreis" gehörte, auf der 
Flur des Dorfes Alt - Bernsdorf erbaut. 1867: 1714 E. 
Ostrih, 1545 E., am linken Neißeufer, dem Kloster Marieuthal 
gehörig. Kürschnerei, Landbau. 
Geschichtl.: 1245 urkundlich zuerst genannt, wahrscheinlich von dem Burg- 
grasen von Dohna, denen damals Ostritz gehörte, zur Stadt erhoben. 1427 Hus- 
fiten hier. 1843: 1484 E., 1867: 1576 E. 
Kloster Marienthal (Nonnenkloster uud Cistercienserstift) ist am 
14. October 1234 gestiftet, besitzt eine Stadt (Ostritz), 19 Dörfer ganz, 
4 Dörfer zum Theil. Auch dieses Kloster hat eine Erziehungsanstalt 
für Mädchen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.