Metadata: Lesebuch für die Oberklassen der Elementarschulen in Elsaß-Lothringen

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viel Mühe, nur dass sie alle sich solehe Brutstellen aussuchen, 
velche sehwer zugänglich dod. Sie geben nicht viel auf häusliche 
Bequemlichkeit und Zierlichleit: einige grobe Reiser, kreu- und 
quer gelegt, pilden die Unterlage, darauf eiwas dämnere, Gezweig, 
so ist das Nest fertig. Die Eièr sind weislien oder gelbbräunlich, 
mit dunkelbraunen Fleeken versehen und an den de abgerundet. 
Die Nleineren Arten legen bis vier Stũücek, Adler nur drei. 
Aehnlich dem Adler benimmt vieh der Falx. Beim, Verfolgen der 
Beute ũbertrifft er aber denselben noch an Schnelligkeit. Hagen und 
vierfüssige Thiere mag er weniger, dagegen jagt er gern auf Gefsũ- 
gel. Das Rebhubhn, welehes, duten ihn erschreckt, unvorsichtig em- 
hor fliegt, ist unrettbar verloren, ebenso die Taube, welehe in der 
Angst dieh vom Schwarme entfernt Mitten in deu sebhaann hinein 
sstösst der FPalk niemals. 
Während dieser nur auf das fliegende Wild von oben herabstõsst, 
argreift es der Habieht aueh guf der Erde und tagn ea on e 
Seite. Nur die schleunigste Flucht in dichtes Gestrüpp rettet den 
schwächern Vogel vor ihm. Dann aber bleibt da grimmnige Räuber 
nieht selten dicht dabei auf der Lauer Er veizt Get ute n untern 
Ast eines nahen Baumes oder auf einen Steinbloc und beobaaue 
mit dem Auge eines Häschers den Flüchtling. Stundenlang sitzt er 
unbeweglich, und sobald der Verfolgte sich wieder hervorwagt, 
stürzt er herab und erfasst ihn. 
Am gierigsten von allen unsern Raubyögeln zeigt sich der Sper- 
ber. Rastlos durchzieht er das Buebdicent ud dn niedere Ge- 
strüpp, oder er lauert im Strauch am Felärande auf die anonm- 
den Schaaren der kleinen Felddiebe Ammern und Finken, Sperlinge 
und Lerchen, Drosseln und Staare ergreift er. Allgemeiner Schrecken 
erfasst die kleinen Feldvögel, wenn der Sperber sich merken lässt; 
sie suchen sieh in den verborgensten Schlupfwinkeln zu retten, und 
e5 ist vorgekommen, dass Feldsperlinge aus Angst vor ihm sogar in 
Mäuselöcher geschlüpft sind. 
Dex beste Peldjäger für unser Ackerland ist der Mäuseadler 
oder Bussaar. Er ebt weniger die Treibe und Hetzjagden, als der 
Habieht und der Falke; er begibt vieh auf den bequemeren Anstand. 
Hierzu sueht er sieh einen Veldbaum aus und vern en auf einen 
untern Ast desselben zurecht. Dabei meht er den Kopf ꝓwischen 
die Sehultern und schaut mit geharfen Auge über die Pelder 
drunten hin. Kommt ein vorwvitziges Feldmäuschen hervor, das bei 
Tage einen sSpaziergang machen Vill, vo nt er vien rann n 
seinem Wartthurm Berab. NMit fast lauslogem Fluge streicht er durch 
die Luft, und mit sicherm Griffe fagt ar di Nuscherin, ehe sie ihr 
bergendes Loch. wieder erreichen bann. Luche der schwarzpelzige 
Madlwurf ist nieht sieber vor den Knaillen des Bussaars. Geduldig 
beobachtet der Vogel die Arbein des en nlet ug sitzt be— 
Vegungslos an gdem Gange, an welchem der Maunlwurt aufuto 
pflegt. Laum naht der letztere, so greift auch der Bussaar u mnd 
zieht ihn au's Tageslicht. Wegen seiner Mäusejägerei sehont der 
Waidmann den Busssaar, wenn er ihm auch einnnl ge oder da einen 
ungen Hasen verspeisi. Die andern Raubvögel Kommen aber dem 
äger häufig ohne Jagdschein in's eigene Gewerbe, so dass er ihnen 
die Wilddieberei legt. — vorausgesetat, dass vie vicn erwischen lassen.
	        
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