Full text: Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen

62 Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 
E. Kü Kiichjsifthe gerglawl. 
An das Thüringische Bergland schließt sich im Osten das Sächsische 
Bergland. Seine Grenze bezeichnet im Westen die Weiße Elster und 
im Osten die Görlitzer Neiße. Es umfaßt das Elstergebirge, das 
Erzgebirge, das Elbsandsteingebirge und das Lausitzer Gebirge sowie 
deren nördliche Abdachung. 
Das Sächsische Bergland wird fast ganz vom Königreich 
Sachsen eingenommen. Im Westen greifen die Thüringischen 
Staaten in das Gebiet hinein. 
I. Das Glstergebirge. 
Das Elstergebirge ist gleichsam das Bindeglied zwischen dem Fichtel- 
gebirge und dem Erzgebirge, jedoch bedeutend niedriger als diese beiden 
Gebirge. In seiner Gestaltung gleicht es ganz dem Erzgebirge. Im 
Norden dacht es sich zum hügeligen Vogtlande ab, das von der 
Weißen Elster durchflössen wird. 
Es ist ein rauhes, waldreiches Bergland, das nur in seinem unteren 
Teile für den Ackerbau geeignet ist. Bedeutender ist die Forstwirtschaft 
und wegen der grasreichen Weiden die Viehzucht. Im ganzen Elster- 
gebiet ist wegen der Nähe des Zwickauer Kohlenlagers eine lebhafte 
Gewerbtätigkeit aufgeblüht. Plauen (110) ist der wichtigste Ort des 
Vogtlandes und ragt besonders hervor durch die Verfertigung feiner 
weißer Baumwollwaren, n. a. Musselin, Mull, Gardinenstoffe. Im oberen 
Vogtlande wird vielfach die Verfertigung von Musikinstrumenten, nament- 
lich Violinen, betrieben. 
II. Das Erzgebirge. 
1. Lage, Abdachung und Bewässerung. 
Das 150 km lange Erzgebirge erstreckt sich von der Weißen Elster 
bis in die Nähe der Elbe und bildet die Grenze zwischen Böhmen und 
dem Königreich Sachsen. Nach Nordwesten dacht es sich ganz allmählich 
ab, so daß es eine schiefe Ebene darstellt, die sich kaum merklich zum 
Tieflande senkt. In diese haben zahlreiche Flüßchen tiefe Täler einge¬ 
nagt. Alle Gewässer sammeln sich in der Mulde, deren bedeutendste 
Zuflüffe die Zwickauer und die Frei berger Mulde sind. Nach Süd- 
osten, nach Böhmen hin, stürzt es jäh ab und bildet eine gewältige, 
durchschnittlich 800 m hohe Gebirgswand. In seinem höchsten Gipfel, 
dem Keilberg, steigt es zu 1240 m empor. 
2. Klima und Erzeugnisse. Beschäftigung der Bewohner. 
a) Auf dem waldreichen oberen Erzgebirge herrscht ein rauhes 
und kaltes Klima. Der Feldbau ist auf dem steinigen Boden sehr müh-
	        
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