Full text: Görlitzer Heimatkunde

§ 102—105. 
P>. Pflanzen. 
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§ 102. Walnußgewächse und Becherfrüchtler. Obwohl wir unter 
Spätfrösten im Mai häufig zu leiden haben, die das junge Laub 
und die zarten Blüten der Walnuß zerstören, besitzen wir doch eine 
Menge von diesen Bäumen in Gärten. Die Haselnuß kommt auf 
der Landeskrone und anderwärts wild vor, ist aber auch im Parke 
angepflanzt. Die Rotbuche treffen wir als echten Waldbaum auf 
den Königshainer Bergen; die Weiß- oder Hainbuche ist auf der 
Landeskrone und auch im Parke häufig zu finden. Die Eiche, sowohl 
Stein- oder Trauben- als Stieleiche, ist bei uns heimisch; außerdem 
können wir noch etwa zehn Arten amerikanischer Eichen, teilweise mit 
schmal-lanzettlichen Blättern, finden, die wegen der wundervollen Herbst- 
färbnng ihres Laubes in den Parkanlagen angepflanzt wurden. 
§ 103. Weiden- und Virkengewächse. Die Weiden passen so 
recht für unser Klima. Nicht allein eine große Menge von Arten, 
z. B. Salweide oder Sohlweide (Palmkätzchen), die weiße, die mandel- 
blättrige, die Knackweide, die Korbweide, die Purpurweide und die 
fünfmännige Weide, sondern auch verschiedene Bastarde sind zu finden. 
Die aus Italien eingeführte Pyramidenpappel wird jetzt als Chaussee- 
banm nicht mehr so häufig wie früher angepflanzt; schöne Exemplare 
der anderen Arten, wie S ch w a r z p a p p e l, Z i t te rpappel oder Espe, S i l b e r- 
pappel, sind im Parke zerstreut. Außer den einheimischen Birken, der 
weißen und der Warzenbirke, hat der Park auch noch einige ausländische 
aufzuweisen. An den Ufern der Neiße stehen starke Stämme von 
Erlen, besonders von der gemeinen. 
II. Krvptogamen. 
8 104. Allgemeines. Kryptogamen, namentlich die kleinen Arten, 
kommen überall und auch in nicht geringen Mengen vor. Vielen 
fehlen die dem bloßen Auge leicht sichtbaren Formenunterschiede der 
Wurzeln, der Stengel, der Blätter und Blüten der Phanerogamen. 
Dem Zwecke dieser Schrift entspricht es, wenn nur derjenigen Arten 
und Gattungen gedacht wird, die ohne Mühe erkennbar sind und die 
ihrem Standorte ein besonderes Gepräge verleihen. 
§ 105. Gefäßkryptogamen. Die Farnkräuter, Bärlapp- 
gewächse und Schachtelhalme finden sich in der ganzen Oberlausitz 
auf den verschiedensten Bodenarten, auf trockenem und sandigem wie 
auf gutem Mergelboden, auf dem Humusboden des Waldes wie direkt 
im und am Wasser. Von den Farnen sind am häufigsten die Schild- 
und die Streifenfarne, die trockeneren Boden lieben; der Adlerfarn ist 
besonders in der Heide zu finden. Die Berglaubwälder auf der Landes- 
Görlitzer Heimatkunde. >
	        
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