Full text: Görlitzer Heimatkunde

§ 109. 
B. Pflanzen. 
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den Boden für höhere Pflanzen vor. Auf Steinen und Felsblöcken 
ist die Land kartenflechte häufig, an Baumstämmen haftet die gelbe 
Zaunflechte, von Ästen alter Waldbäume hängt die graugrüne Bart- 
flechte herab, und große Strecken des Heidebodens werden zuweilen 
von Strauchflechten, der grünlichgrauen Renntierflechte bedeckt; auch 
die graue Isländische Flechte ist in dem Görlitzer Gebiet vor- 
handen. 
§ 109. Pilze, die niedrigsten Zellkryptogamen, besitzen kein Blatt- 
grün. Sie können daher nicht assimilieren, haben zu ihrer Entwicklung 
organische Substanzen nötig und leben zum Teil direkt auf oder in 
anderen Organismen. Eßbare Waldpilze sind der wohlschmeckende 
Steinpilz und der Reizker, der Psesferling, der Ritterpilz, die Rotkoppe, 
der Kapuzinerpilz und die Morchel, dazu auf Wiesen und an manchen viel- 
besahrenenWaldwegenderChampignon. Giftig dagegen sind der Fliegen- 
pilz, der Giftreizker, der mit dem Champignon oft verwechselte Knollen- 
blätterschwamm (dieser hat weiße, jener rosafarbige Lamellen), der auf 
Baumstümpfen häufige Schwefelkopf, der dem Steinpilz all Gestalt 
ähnliche, aber vorwiegend blutrot gefärbte Satanspilz und besonders 
die Giftmorchel. Abgesehen von den vielen Schimmelpilzen sind verderblich 
für Kulturpflanzen, z. B. für Getreide, die Rost- und die Brandpilze 
und das Mutterkorn, für die Kartoffelpflanzen der Kartoffelpilz. 
Im vorstehenden ist die herkömmliche systematische Ordnung beide- 
halten worden, weil im sog. Lausitzer Zimmer der Görlitzer Naturforschenden 
Gesellschaft die Vertreter der Lausitzer Pflanzen- und Tierwelt eben in dieser 
Ordnung aufgestellt sind. Auch der botanische Garten im Parke ist mit Rück- 
licht auf diese augelegt. An der Hand der systematischen Darstellung kann man 
also in jenem Zimmer sowie im Parke sein Wissen auf Grund der Anschauung 
mit leichter Mühe bereichern.
	        
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