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H!-.oburghausen, Eisfeld und Sonneberg von Henneberg durch
Hrirath an das wettinische Haus. Im Jahre 1423 erhielt
Friedrich der Streitbare für seine Verdienste im Hussiten-
kriege vom Kaiser Sigismund die Sachsen-Wittenberg'schen
Lande und die Kurwürde. Unter dessen Söhnen, Friedrich
dem Sanftmüthigen und Wilhelm, wurde Thüringen durch
den unheilvollen Bruderkrieg, 1445 —1451, arg verwüstet.
Eine unmittelbare Folge dieses Kriegs war der Prinzenraub,
l + ' 5. Im Jahre 1485 wurde eine Theilnng der sächsischen
Lander unter die Söhne Friedrichs des Sanftmüthigen, Ernst
und Albert, vorgenommen, und seit jeuer Zeit war Thüringen
nie wieder unter einem Fürsten vereinigt.
Den Fürsten der ernestinischen Linie gebührt namentlich das
erdienst, die Reformation in Deutschland beschützt und geför-
crt Zuhaben. Nachdem Friedrich der Weise die Universität
Wi tenberg gegründet hatte, von welcher das Licht der evange
tischen Lehre ausging, trat dessen Nachfolger Johann der Be-
-ländige mit voller Entschiedenheit für die Sache der Refor¬
mation auf. Dessen Sohn, Johann Friedrich der Groß-
müthihe, der unerschrockene Kämpfer für die Reformation, ver-
lex durch die unglückliche Schlacht bei Mühlberg 1547 die Kur-
würde an die albertinische Linie und kehrte erst nach 5 jähriger
Gefangenschaft in fein bedeutend geschmälertes Gebiet, die jetzt
großherzoglich und herzoglich sächsischen Länder, zurück. Von
ihm wurde die Universität Jena gegründet, die seitdem den ver-
schiedenen ernestinischen Linien gemeinsam geblieben ist und das
~ . t-rappellationsgericht für dieselben bildet. Sein Sohn, I o h a n n
Friedrich der Mittlere, verfiel durch den Schutz, den er dem
geächteten fränkischen Ritter Wilhelm von Grumbach angedeihen
ließ, in die Reichsacht und mußte nach der Eroberung von
Gotha 1567 feine Hartnäckigkeit mit lebenslänglicher Gefangen-
''aft büßen. 1583 kam durch Erlöschen des Henneberger Grafen-
.hlechts das meininger Unterland mit Römhild an die erne-
sche Linie, in welcher zu jeuer Zeit mannichfache Theilungen
genommen wurden, bis 1640 zwei Hauptlinien, die weima-
che und gothaische, entstanden. Der Stifter des gothaischen
uses war Ernst der Fromme, einer der ausgezeichnetsten
deutschen Fürsten, der durch seine vortreffliche Regierung seinen
Im 30 jährigen Krieg schrecklich verwüsteten Ländern wieder zu
Wohl tand verhalf, wie denn seine Sorge für die Bildung des
Volks, seine weise Gesetzgebung und Verwaltung, besonders seine