Persien. z8; 
troffen haben, und wovon die Ruinen sattsam zeigen. 
Dasselbe Schicksal, waö Nacschivan traf, hatten 
auch noch verschiedene armenische Städte in dieser 
Gegend. Der große König Abaö mußte hier lau¬ 
ter Wüsten schaffen, weil die Türken diesen Weg 
am meisten wählten, und hier die meisten Lebens¬ 
mittel antrafen. Daher ist nichts trauriger, als diese 
Gegend, aufvieleMeisenweges nachAlt-Gchülva, 
das jetzt ein Steinhaufen, sonst eine vortreffliche 
Stadt war. Hier müssen wir eines Flusses geden¬ 
ken, Arax.es genannt, welcher auf demjenigen Berge 
entspringt, auf welchem derKasten Noah siillgestan- 
den haben soll. Er ist reisend und groß, wird ver¬ 
größert, indem er viele andere aufnimmt, und 
überschwemmt beym Schmelzen des Schnees die Ge¬ 
gend so sehr, daß alle Brücken und Dämme frucht¬ 
los, und sein Brausen grausam wird. 
Ueber diesen Fluß gegen Südosten liegt 
Marant, vo-> der man sagt, Noah sey hierbegra^ Marant. 
ben. Ihre Lage ist vortrefflich, und hat das schön¬ 
ste Thal, das man sehen kann. Sie selbst ist eine 
schöne Stadt, ohngefahr aus 2ZOO Häusern nebst 
vortrefflichen Gärten, die fast eben soviel Raum 
umfassen. Ihre Lage ist an einem kleinen Berge, 
am Ende eines Thals, welches eine Meile breit und 
fünfe lang ist, auch fließt mitten durch dasselbe ein 
kleiner Fluß, Zelula genannt, der den Einwohnern 
die wichtigsten Dienste leistet, denn aus ihm leiten 
sie viele kleine Bäche ab, um ihre Felder zu bewäs¬ 
sern. Ueberhaupt ist Marant schöner und volkrei¬ 
cher als Nacschivan, so auch die Fruchtbarkeit größer. 
Hier wachsen Früchte im Ueberfluß und im besten 
Geschmack, dazu sammelt man auch/ zwar sehr we¬ 
nig Cochenille, o»er wie Perser sagen, KermS, 
von dem Worte Kerm, oder Wurme, 
rn. Ban». Bb Am ...«
	        
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