Full text: Außereuropäische Erdteile (Teil 5)

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sischer Gesetzgebung, Geschichte und Poesie, darunter „Ji-kiug", das Buch 
der Gesänge, eine Sammlung alter Lieder, deren Ursprung in fabelhafte 
Zeiten hinaufreicht, und das „Buch der Verwandlungen", welches viel- 
leicht das erste Bnch ist, das je geschrieben wnrde. 
Zusammenfassung und EinPrägung. 
3. Chinas Vorzüge. 
Ziel: Wir reden heute davon, worauf die Chinesen stolz 
sein können. 
Unter Bezugnahme aus die vorausgegangene Lektion wird in ge- 
meinsamer Arbeit (Vermutungen und Fragen der Kinder, Hinweise und 
Ergänzungen des Lehrers) festgestellt: Die Chinesen können stolz sein aus 
1. Die Niesengröfte ihres Landes. China ist zwanzigmal 
fo groß wie Deutschland und hat achtmal so viel Einwohner wie unser 
Vaterland (490 Mill. Einw.) 
2. Das Riesenalter ihres Staates. Kein Staat der Erde 
verliert sich mit seinen Ansängen in so hohes Altertum als der chinesische. 
Man schreibt ihm ein Alter von über 4000 Jahren zu. 
3. Die Riesenbauwerke. Zu diesen gehören 
el. Die große Mauer. Sie ist vor ungefähr 2000 Jahren*) 
erbaut worden und sollte China vor einem Einfall der rohen Völker 
Nord- und Mittelasiens (Tataren!) schützen. Sie ist ungefähr 2000 km 
lang und führt, oft doppelt und dreifach gezogen und von 100 zu 
100 Schritt mit Türmen nnd Bastionen versehen, über Bergketten, durch 
Thalgründe und Flüffe. In ihr stecken mehr Ziegelsteine als alle Häuser 
Deutschlands zusammen enthalten, und mit ihrem Material ließe sich eine 
niedrige Mauer zweimal um den Erdball ziehen. 
b. Der Kaiserkanal. Diese Wasserstraße durchschneidet den Osten 
des Reiches von Norden nach Süden. Er ist ungefähr 1200 km lang, 
also so lang wie der Rhein, und an manchen Stellen über 200 m breit. 
Er wurde angelegt, um die Tribute des Südens (Reis und Thee) un- 
gefährdet von Seeräubern und Stürmen nach der Nordhauptstadt (Peking) 
zu bringen. Dieses großartige Kanalwerk ist jetzt teilweise zerfallen, 
insbesondere ist es durch einen Durchbruch des Hoang-Ho nach Nordost 
zerrissen und ans längere Zeit unbrauchbar gemacht worden. Es wird 
auch jetzt nicht mehr so nötig gebraucht wie früher, denn den großen 
Dampfern, auf denen jetzt die Güter des Südens nach Norden geschafft 
werden, können Stürme und Seeräuber wenig mehr anhaben. Einzelne 
Teile des Kanals sind aber heute noch von Hunderten von Fahrzeugen 
belebt. 
*) 214—204 v. Chr.
	        
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