Full text: Außereuropäische Erdteile (Teil 5)

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und wurden von dieser an die einzelnen Staaten verteilt. Das brachte 
ganz hübsche Summen ein und zeigte allmählich den Deutschen, wie gut es 
für sie wäre, wenn sie ein einiges, großes Reich bildeten. 
238. Wann, o 
XDctnn doch, wann erscheint der 
Meister, 
der, o Deutschland, dich erbaut, 
wie die Sehnsucht edler Geister 
ahnungsvoll dich längst geschaut? 
2. Eins nach außen, schwertgewaltig, 
um ein hoch Panier geschart! 
Innen reich und vielgestaltig, 
jeder Stamm nach seiner Art! 
3. Seht ihr, wie der Regenbogen 
dort in sieben Farben quillt? 
Dennoch, hoch und fest gezogen, 
wölbt er sich, der Eintracht Bild. 
Gedichte, Auswabl, 1890. 
wann? (1858.) 
4. Auf der Harfe laut und leise 
sind gespannt der Saiten viel; 
jede tönt nach ihrer Weise, 
dennoch gibt's ein klares Spiel. 
5. O, wann rauschen so verschlungen 
eure Farben, Süd und Nord? 
Harfenspiel der deutschen Zungen, 
wann erklingst du im Accord? 
6. Laß mich's noch einmal ver¬ 
nehmen, 
laß mich's einmal, Herr, noch sehn! 
Und dann will ich's ohne Grämen 
unsern Vätern melden gehn. 
Hervel. 
239. Der Sturm auf die Düppler Schanzen. 
11m 9 Uhr war Prinz Karl mit seinem Stabe auf dem Spitz¬ 
berge erschienen. Längs hinter den zum Sturmangriff lagernden 
Truppen standen fünf leichte Feldlazarette mit ihren fahrenden Ab¬ 
teilungen; die Ritter und Brüder des St. Johanniter-Ordens mit 
ihren Wagen, geführt vom Grafen von und zu Stolberg, harrten der 
schweren Tätigkeit. Die Nacht war wundervoll gewesen. Vom 
Silberglanz des Mond lichtes umflossen, lagen das Meer und die 
verschwimmenden Umrisse der Uferbuchten vor den Augen der in 
den Gräben still versammelten Männer, deren Gedanken in dieser 
Nacht, für so viele die letzte ihres Lebens, noch einmal mit tiefer 
Inbrunst und Wehmut daheim bei den Ihrigen weilten. Wie viele 
Herzensgrüße und heiße Gebete stiegen zum sternenfunkelnden Himmel 
empor! Stille und Andacht webte durch die fast sommerlich warme 
Nacht. Wie groß, wie schön! — Der Mond ist untergegangen. 
Dunkel hüllt die Erde geheimnisvoll ein. Doch jetzt zittert im Osten 
ein matter Schimmer herauf, der erste Gruß des erwachenden Tages• 
Horizont und Meer beginnen sich langsam zu erhellen, und deutlich 
erkennt man die hüpfenden Wogen, über welche der Morgenwind zärt¬
	        
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