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Hause. Reisen doch Musiker allem deshalb uach Italien, um das be- 
rühmte Klagelied über den Tod Jesu, das Miserere, zu hören, das in 
der sixtinischen Kapelle in Rom an den letzten Tagen der Charwoche bei 
ausgelöschten Lichtern in der Dämmerung von 32 Stimmen ohne Be- 
gleitung von Instrumenten gesungen wird. 
Zusammenfassung und EinPrägung der Antwort auf die 2. Haupt¬ 
frage an der Hand der Übersicht: 
Italiens Vorzüge. 
1. Die fruchtbaren Gegenden (Poebene, Riviera, campanische Ebene.) 
2. Das wundervolle Klima. 
3. Die Städte mit ihren herrlichen Bauwerken uud ihrem eigeu- 
artigen Volksleben. 
4. Tie Werke der Kunst. 
S. Italiens Schattenseiten. 
Wir haben bis jetzt Italien als ein reich gesegnetes Land kennen 
gelernt. Dabei können wir aber nicht stehen bleiben. Man könnte sonst 
leicht denken, daß Italien nur Vorzüge aufzuweisen hätte. Wir hören 
daher heute: 
3tfl: Wie Italien neben feinen Vorzügen auch Nachteile 
besitzt. 
Nachdem die Kinder Italiens Vorzüge noch einmal kurz und über- 
sichtlich charakterisiert haben, stellen sie Vermutungen hinsichtlich der Nach- 
teile auf. In gemeinsamer Arbeit wird dann folgender Stoff erarbeitet: 
1. Italien hat an einem Teile seiner Küsten Sumpf- 
Niederungen oder Maremmen. 
Diese Sumpfniederungen ziehen sich mit kurzen Unterbrechungen 
von der Mündung des Arno bis zum Golf von Neapel. In ihnen 
herrscht während des Sommers eine ungesunde Luft. Der Boden der 
Maremmen ist größtenteils mit hohem Grase bedeckt, nur ein kleiner Teil 
ist in Ackerland umgewandelt. Im Winter weiden hier große Heerden 
von Schafen, Rindern und Pferden, sobald aber der Sommer seine 
Herrschaft antritt, ziehen sich Hirten und Herden in das nahe Gebirge 
(Apenninen!) zurück, deuu dann beginnt die Zeit des mörderischen Sumpf- 
siebers. Die ganze Gegend ist dann wie ausgestorben. Nur zur Ernte- 
zeit strömen die Bewohner der Gebirgsdörfer herbei, um in möglichst 
kurzer Zeit — die Fiebergefahr gebietet Eile — das Getreide einzu¬ 
ernten. Wie mit einem Zauberschlage ist dann die weite Einöde auf 
eiueu Tag bevölkert. Das Getreide wird eiligst abgehauen, auf von 
Stieren gezogenen Wagen in die Dörfer geführt, uud dort, wo früh noch
	        
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