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und Trümmerfeld verwandelt. Das Hans ist eingestürzt. Die Wiesen-
matte verwüstet. Wehe dem Armen,' den solche Wetterflut im Freien
überrascht! Wehe dem, den sie zur Nachtzeit in seiner Wohnung über-
fällt! Warum? Ja, schon mancher ward hinweggespült, uud niemand
hat die Stätte je erfahren, an welcher sein zerschmetterter Leib begraben
ward unter Felsentrümmern, Geröll und Schlamm. (Nach Tschudi uni>
Wagner.*) — Wiedergabe.
Zur sachlichen Besprechung.
Am gefährlichsten werden die Wetterwasser dort, wo man leichtsinnig
den Wald an den Bergeshängen niedergeschlagen hat. Warum?
Wodurch wird also der Alpenbewohner am besten dem Entstehen
der Wildwasfer entgegenarbeiten? — Freilich ist das Bepflanzen
mancher Bergabhänge unmöglich! (Durch die gewaltigen Regen-
güfse ist alle fruchtbare Erde weggeschwemmt wordeu, und in dem
kahlen Gestein können selbst die Fichten nicht wurzeln). Was ist
dann zu thun? (Dämme) — Zusammenfassung.
Hierauf kann noch das in den letzten beiden Stunden behandelte
Material übersichtlich zusammengestellt werden unter der Überschrift:
Die Schrecken der Alpen.
1. Der große Schneefall.
2. Die Lawinen.
3. Die Wild- und Wetterwasser.
9. Der Vicrwnldstätter See.
3icl: Wir befahren heute deu schöusteu Alpensee, den
Vierwaldstätter See. (Zeigen.)
Der Unterricht schreitet unter Benutzung der Vorstelluugeu, die im
früheren Unterricht gewonnen wurden (Vergl. Deutschland I. S. 127.
Fahrt auf dem Königssee), fort an der Hand der beiden Fragen, die
von den Kindern sogleich im Anschluß an das Ziel aufgeworfen werden.
1. Wo liegt dieser schöne See?
2. Was bietet uns eine Fahrt über den See?
I Wo liegt dieser See?
Gemeinsam wird gefunden: Die Karte lehrt, daß der Vierwald-
stätter See zu den Seen gehört, die sich nordwestlich von der Alpenkette
ausbreiten. Er hat die Gestalt eines liegenden Kreuzes und wird von
der auf dem St. Gotthard entspringenden, zum Rheine eilenden Reuß
durchströmt. Er liegt ungefähr in der Mitte zwischen Bodensee und
Genfer See, zwischen Renßmündnng und Reußquelle.
*) Die Kantvne Glarns, Graubünden, Uri, Tessin und Wallis haben am
meisten durch die Wetterwasser zu leideu und sucheu ihre Gewalt durch gewaltige
Thalsperren zu brechen.