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neuer geistiger Inhalt entsteht, der sich als inneres Erlebnis
darstellt.
Auch in anderer Hinsicht rechtfertigt sich der Titel des Werkes.
Es will nicht bloß den psychischen Erwerb der heimatlichen Sach-
Vorstellungen selbsttätig gestalten lehren, sondern auch die äußeren
Formen des Darstellens pflegen, namentlich auch durch
dieBetätigungderHand. Die Verfasser haben sich bei jedem
Anschauungsstoffe gewissenhaft gefragt, welche für das geistige Wachs-
tum der Kinder wichtigen Stoffe sich zur Behandlung besonders eig¬
nen: seien es Stoffe sprachlicher Darstellung in Prosa oder Poesie,
seien es Rätsel oder Scherzfragen, seien es Dinge, die ein körperliches
Gestalten durch Formen, Legen, Ausschneiden, einfache, vom Kinde
darstellbare Zeichnungen oder Lehrerskizzen an der Wandtafel als
besonders zweckmäßig erscheinen lassen. Nahezu 150 Zetchentäfelchen
sind in den Text bei den einzelnen Abschnitten eingefügt. Sie geben
in körperhafter Zeichnung die Formübungen, in Silhouettenform
die Ausschneideübungen und in Strichzeichnungen die Legeübungen
mit Stäbchen an. Die Schüler- und die Lehrerzeichnungen sind in
einfachen Rissen gezeichnet: viele Bilder deuten für den weniger
zeichenkundigen Lehrer auch reichlich zeichnerische Hilfen an. Diese
Dinge aber werden nicht als die Hauptsache im Unterricht
angesehen, sie dienen wesentlich nur zur Klärung in den Fällen,
wo sie besser als das Wort die Anschauung darstellen oder die sprach-
liche Darstellung unterstützen.
Seinen Stoffen nach trägt das Werk zunächst den Charakter
eines Berliner Heimatbuches. Für die Auswahl waren in erster
Linie die Forderungen des neuen Berliner Grundlehrplans maß-
gebend Wenn aus diesem Grunde die heimatkundlichen Stoffe der
großstädtischen Kultur in erster Reihe darin vertreten sind, so haben
die Verfasser doch auch die Momente berücksichtigt, ohne die für die
Städter ein Umgang mit der Natur nicht gut möglich ist. Zudem
sind auch die Stoffe nicht außer Betracht gelassen, die für Kinder ein-
facher Schulverhältnisse und des Landes unterrichtliches Interesse bie-
ten und daher Behandlung verdienen. Eine sachliche Ergänzung mit
Rücksicht auf die besonderen lokalen Verhältnisse wird sich unschwer
vornehmen lassen, ja ergibt sich mitunter von selbst auf Grund der
Schülerantworten. Der praktische Teil zeigt die Lehrstoffe in syste-
matischer Folge; die theoretischen Bemerkungen dazu enthalten auch
den Plan des heimatkundlichen Unterrichts. Wir haben nicht
die Absicht verfolgt, dem Lehrer ein Gängelband für den Un-
terricht anzulegen, es kam uns darauf an, die Anschauungs-
stoffe in methodischem Aufbau zu zeigen. Das Erarbeiten all dieser
Vorstellungen kann nicht in einem Buche, sondern nur in der Schul-
stube gezeigt werden. Darum sind wir auch in der Beigabe von