Full text: [Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe] (Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe)

Kursus II. Abschnitt IV. §§ 119. 120. 
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und Wasserfälle aus, welche auch im Sommer nicht versiegt, da die Flüsse aus 
Seeen und Gletschern gespeist werden. — Die Göta Elf, der Abfluß des Wener- 
seees, bildet die fünf Trollhättafälle. Der Götakanal, bei Göteborg begin- 
nend, umgeht diese Trollhättafälle, verbindet den Wener- und Wettersee und 
mündet mittels der Motala Elf in die Ostsee, so daß letztere mit dem Kattegat 
(Kat — Boot, gata — Straße) in Verbindung steht. 
e. Das Klima ist im Verhältnis zur nördlichen Lage nicht übermäßig rauh. 
In Norwegen wird an den Küsten selbst noch in der kalten Zone Getreide ge- 
baut, weil der warme Golfstrom die Temperatur selbst hier uoch wesentlich er- 
höht. Nebel und Regen sind häufig. In Schweden folgen unmittelbar sehr kalten 
Wintern sehr heiße Sommer. 
f. Die Bevölkerung gehört der Abstammung nach fast nur dcu Germanen 
mi. Die norwegischen Germanen waren im Mittelalter kühne Seefahrer und See- 
räuber (Normannen oder Wikinger, d. h. Fjordmänner), welche nur die Küsten 
bewohnten. Die Finnen und Lappen, zur mongolischen Rasse gehörig, leben 
an den Küsten und auf den Schneefeldern des Nordens als Fischer und Renn- 
tierhirten. Der Religion nach sind fast alle Bewohner Protestanten. 
Nur im südlichen Schweden liefert der Ackerbau das Getreide für deu Be¬ 
darf des Landes. Die Viehzucht wird sorgfältig betrieben. An der Westküste 
beschäftigt die Mehrzahl der Bevölkerung die sehr ergiebige Seefischerei (Heringe 
und Stockfische). Der Bergbau und Hüttenbetrieb liefern: Eisen (Dannemora), 
Kupfer (Fälnn) und Silber (Kongsberg in Norwegen und Sala in Schweden). 
Die Industrie erzeugt Metallwaren und Zündhölzchen; zu letzteren wird das Holz 
der Zitterpappel verwandt. Die wichtigsten Handelsstädte sind: Bergen, Göteborg 
nnd Stockholm. 
(§ 120.) Topographie Schwedens nnd Norwegens. 
Verfassung und Einteilung. Schweden und Norwegen bilden eine Personal- 
nnion, d. h. sie haben denselben Herrscher. Die inneren Angelegenheiten werden 
dnrch den schwedischen und norwegischen Reichstag geregelt. 
Schweden wird in 3 Provinzen und 24 Läne oder Regierungsbezirke und 
Norwegen in 6 Stifter und 20 Ämter eingeteilt. 
I. Das Königreich Schweden (Sverige). 
8200 UMeileu (451 000 ^Kilometer); über 4x/2 Millionen Einwohner. 
1. Schweden oder Svealand ist der mittlere Teil des Landes. 
Stockholm (169 000 Einwohner), Haupt- und Residenzstadt auf 40 Holmen oder 
Inseln im Mälarsee und au einer Bucht der Ostsee, sehr schön gelegen; königliches Schloß, 
Museum, Akadeuiie der Wissenschaften; erste Fabrik- und Handelsstadt (Fig. 70). — Npsäla, 
Universität, botanischer Garten mit Linnes Denkmal; größte nnd schönste Domkirche Schwe- 
dens. — Dauuemvra, Magneteisengruben. — Fälun, Kupfer. 
2. Gothlaud oder Götaland ist der südliche und bevölkertste Teil Schwedens. 
Göteborg (Jöteborj) oder Gotenburg (76 000 Einwohner) an der Göta Elf und am 
Kattegat, durch den Götakanal mit Stockholm verbunden; bedeutende Industrie, zweite Handels- 
stadt. — Lund, Universität, älteste Domkirche Schwedens. — Karlskroua, befestigter Kriegs- 
Hafen, Seehandel. ■— Malmö (38 000 Einwohner) und Nstlw, Hafenstädte, Verkehr mit
	        
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