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Kursus II. Abschnitt IV. §§ 121. 122.
d. Die Bevölkerung ist germanischen Ursprungs und gehört fast ausschließ-
lich der protestantischen Kirche an. — Die Haupterwerbsquellen sind Ackerbau,
Viehzucht, Fischerei und Handel (mit England, Deutschland und Frankreich).
(§ 122.) Topographie des Königreichs Dänemark.
Verfassung liitb Einteilung. Dänemark ist ein konstitutioneller Staat. Der
Reichstag besteht aus dem Landsthing (erste Kammer) und Vvlksthing (zweite
Kammer).
Das eigentliche Dänemark zerfällt in 7 Stifter, von welchen 3 auf die In-
seln und 4 auf Jütlaud kommen. — Zn den Beiländern gehören die Färöer
oder Schafinseln und Island.
I. Das eigentliche Dänemark.
1. Die Inseln: Seeland, Fünen, Langeland, Laaland, Falster und
Bornholm.
a. Seeland: Kopenhagen oder Kjvbenhavn (Köbenhann, mit den Borstädten
270 000 Einwohner) zu beiden Seiten des Öresnndes, welcher Seeland und die kleine Insel
Amager trennt, Haupt- und Residenzstadt, eine der schönsten Städte Europas, mit großen,
neuen Stadtteilen; Festung, Universität, Museum für nordische Altertümer, Thorwaldsens
und ethnographisches Museum; Frauenkirche mit Thorwaldsens Meisterwerken (Christus,
die zwöls Apostel); wichtiger Kriegs- uud Handelshafen. — Helsingör mit der Kronenburg
am Eingange des Sundes. — Die Insel Möen im 8. von Seeland mit Kreidefelsen.
d. Fünen ist waldreich und fruchtbar. — Odenst, älteste Stadt Dänemarks mit
gotischem Dome; Andersens Geburtsort.
c. Langeland.
d. Laaland ist die fruchtbarste Insel.
e. Falster liegt südlich von Seeland.
f. Bornholm hat eine steile, hafenarme Küste. — Rönne an der Westküste.
2. Jütland wird von dem 22 Meilen (163 Kilometer) langen Liimfjord
durchschnitten, so daß die Nordspitze von Jütland eine Insel bildet.
Aalborg am Liimfjord, guter Hafen. — Festung Frcdcricia an dein kleinen S3elt.
II. Die Beiländer.
1. Die vulkanischen Färöer oder Schasinseln (24 DMeilen, 1330 □Kilometer')
liegen unter dem 62.0 n. Br. etwa 50 Meilen (370 Kilometer) von Schottland entfernt.
Die Bevölkerung (11000 Einwohner) nährt sich von Bogel- und Fischfang und Schafzucht.
Der wichtigste Hasen ist Thor-shavn.
2. Island oder Eisland (1900 □Meilen [105 000 □Kilometer] und 72000 Einwohner)
wird nur an den buchtenreichen Küsten bewohnt, wo sich Weiden für Schafe, Rinder nnd Pferde
finden. Das Innere ist eine schauerliche Eiseiuöde mit 1900 m hohen Bergen; die Gletscher
reichen bis ins Meer. Bon den zahlreichen Bnlkanen sind der He kl a und Krabla die wichtigsten.
Heiße Quellen (Geisire) schleudern periodisch mit unterirdischem Donner siedendes Wasser in
die Höhe. ■— Der Golfstrom bespült die Südküste, welche dadurch wesentlich erwärmt wird,
nnd liefert den Bewohnern Brennmaterial in dem Treibholz aus den Wäldern am Mississippi.
Die Bevölkerung nährt sich von Fisch- und Bogelsang und Viehzucht. Der Getreidebau
hat aufgehört.
Reykjawik (Reikjawiek) mit 1500 Einwohnern, hat im Sommer Dampferverbindung
mit Kopenhagen; Dom, Sternwarte, Bibliothek; eine Universität soll 1885 gegründet werden.
Zu den auswärtigen Besitzungen gehören in Amerika Grönland und einige kleine
Antillen (St. Thomas).