Kursus II. Abschnitt V. §§ 164—166. 245
Anden von Patagonien, von Chile (Tschlle) mit dem 6830 in hohen Aeon-
eagua, von Bolivien, Peru, Quito (Kito) und Columbien oder Neugrauäda.
In den Anden von Bolivien und Peru liegt das großartige Alpenthal des 150
□Meileu (8300 □Kilometer) großen Titieaeafeees (3800 in hoch), neben welchem
sich die beiden Bergriesen So rata (6550 in) im 0. und Jllimani (Jljimani,
6400 m) erheben. Südlich vom Titieaeafee liegen der Vulkan Sahama (6400 m)
nnd auf der Hochebene von Quito der Chimborazv (Tschimborasso, 6300 m)
und die Vulkane Cotopaxi (5900 in) und Pichincha (Pitschintscha).
Zu den isolierten Gebirgssystemen gehören:
Die Gebirgsländer von Brasilien, Guyana (Giana), Venezuela und die
Sierra Nevada de Santa Marta (5300 in), eine alleinstehende Bergpyramide
an der Mündung des Magdalenenstroms.
Die Lage der Anden an der Westküste bestimmt die Richtung der süd-
amerikanischen Ströme: sie stießen alle in den atlantischen Ozean.
1. Der Rio de la Plata, d. h. Silberstrom ist das Mündungsbecken des
Parauä, welcher im Mittellaufe als westlichen Nebenfluß den Paraguay auf-
nimmt, und des Uruguay.
2. Der Rio San Franziseo entspringt aus deu Gebirgen von Brasilien.
3. Der Maraüon oder Amazonenstrom (770 Meilen) hat seine Quelle
in dem See von Lanrieocha, der nur 10 Meilen vom großen Ozean entfernt
ist. Der rechte Nebenfluß, Madeira, übertrifft die größten europäischen Ströme
an Länge. Der linke Nebenfluß, Rio Negro, steht durch den Cassiquiare,
mit dem Orinoeo, in Verbindung (Bifnrkation).
4. Der Orinoeo entspringt auf dem Gebirge von Venezuela, das er iu einem
weiten Bogen umfließt.
5. Der Magdaleueufluß mit dem Cauea mündet in das karibische Meer.
(§ 165.) Patagonien und die südamerikanischen Inseln.
Patagonien, — etwa 14 000 □Meilen (750 000 □Kilometer) groß, — ist die
Südspitze Amerikas. Im W. liegen die in den untern Regionen mit Wäldern be-
deckten patagonischen Kordilleren; der 0. bildet eine nur von Raubvögeln bewohnte
Sandwüste. Das Klima ist milde und sehr nebel- und regenreich. Der Ackerbau
fehlt; gute Weiden für Pferde und Rinder finden sich im N. Die bis 2 in
großen Patagouier leben nur von Jagd und Viehzucht. Patagonien gehört östlich
der Kordilleren zu Argentinen, westlich derselben zu Chile. An der Magalhaensstraße
und auf dem Feuerlande, mit Schneegipfeln von 2100 in Höhe, wohnen die
Pescherähs, die Eskimos des Südens, welche hauptsächlich vom Fischfange leben.
Lstlich von der Magalhaensstraße liegen die zu England gehörigen Falkland-
inseln.
(§ 166.) Argentinische Republik.
38 000 lUMeilen (2100 000 HüKilometer); 2*/2 Millionen Einwohner.
Argentinien liegt zwischen dem Ostfuße der Anden von Chile und dem
atlantischen Ozean. Die baumlosen Grasflächen oder Pampas dehnen sich am
Parana aus. Hier weiden ungeheure Herden von Pferden, Rindern und Schafen,
