Zusammenfassung:
Die Provinz Posen,
Posen, die Wartheprovinz Preußens, ist eine Grenzprovinz. Sie bildet eine
weite, von Warthe, Netze und Brahe bewässerte Ebene. Als sie durch die Teilung
Polens au Preußen kam, war sie wenig wert. Ihre Städte und Dörfer waren
klein, ihre Bewohner vielfach träge und ungebildet, ihre Wiesen versumpft, ihre
Felder vernachlässigt. Die Fürsorge der preußischen Fürsten, die Sümpfe trocken
legen ließen, Kanäle bauten und noch heute die Einwanderung fleißiger deutscher
Ansiedler tatkräftig unterstützen, hat auch hier Wandel geschafft. Jetzt finden sich
hier neben großen Nadelwäldern gute Wiesen und fruchtbare Felder. iGetreide,
Zuckerrüben, Hopfen.) Viele Orte sind zu blühenden Städten herangewachsen, so
Posen und Bromberg, die wichtigsten Handels- und Jndustrieplätze der Provinz,
und Hohensalza, dessen großes Steinsalzlager mehr und mehr nutzbar gemacht
wird. Auch die Bildung der Bewohner hat sich gehoben. Seit Einführung des
Schulzwanges trifft man nur noch selten Leute an, die weder lesen noch schreiben
können.
Die Provinz Schlesien.
(Größe: 40300 qkm, also über 2^Xdas Königreich Sachsen.)
Ziel: Wir betrachten die Provinz Preußens, um deren
Besitz drei blutige Kriege geführt worden sind.l) (Zeigen!)
Nachdem die Kinder auf Grund des Geschichtsunterrichts kurz dar¬
gestellt haben, was ihnen über Ursache und Verlauf der drei Schlesischeu
Kriege bekannt ist, schreitet der Unterricht naturgemäß fort an der Hand
zweier Hauptfragen:
I. Wo liegt diese Provinz?
Mit Hilfe der Karte stellen die Kinder selbst fest: Schlesien ist die
südöstliche Provinz > des Hohenzollernstaates. Sie breitet sich aus zu
beiden Seiten der Oder und grenzt an das Königreich Sachsen, an die
Provinz Sachsen, an Brandenburg, Posen, Rußland und Österreich. An
der Südgrenze erhebt sich der Sudetenzug, der durch Eiuseukungen in
vier Teile geschieden ist. Wir unterscheiden:
1. Das Mährische Gesenke. An seinem südöstlichen Rande
entspringt die Oder. Durch ihr Tal führt eine wichtige Straße von
Deutschland nach Österreich. Mährische Pforte.)
2. Das Glatzer Bergland. Es ist ein von Gebirgszügen um-
rahmtes Hochland, dessen Gewässer fast alle zur Glatzer Neiße rinnen.
3. Das Riesengebirge. (Vergl. Teil II, S. 224.)
4. Das Jsergebirge. (Quellgebiet der Jse-r!) (Vergl. Teil II,
S. 226.)
II. War diese Provinz es wert, daß so lange und
so heiß um sie gestritten wurde?
Sie war es, denn:
1. Sie ist groß und stark bevölkert.
1740—42, 1744—45, 1756—63.