Full text: Das deutsche Vaterland (Teil 2)

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Segeln, Flöße, aus starken Baumstämmen gemacht, schwimmen unter 
den Brücken hinweg. 
3. Endlich sah sie auch Menschen bei der Arbeit: Schiffer fuhren 
mit ihren Kähnen über den Strom, Fischer warfen ihre Netze aus und 
fingen zappelnde Fische, Arbeiter brachen Steine los von steilen Sandstein- 
selsen, Leute gingen spazieren im grünen Walde oder schauten von Berges- 
höhe herab auf das rauschende Wasser und weit hinaus ins Vaterland. 
II. Und was wird sie auf ihrem weiteren Laufe 
erblicken? 
Die Karte wird es uns erzählen. Zeige und rede!1) 
1. Wenn die Elbe unser Vaterland verlassen hat, kommt sie in 
unser Nachbarland Preußen. Hier fließt sie in weiter Ebene noch eine 
Zeitlang in nordwestlicher Richtung. Sie fließt vorüber an der kleinen 
Stadt Torgau2) und nimmt dann einen Fluß auf, der uns aus 
der Vaterlandskunde wohl bekannt ist, die Schwarze Elster, mit ihrem 
Nebenflusse, der Röder. Bald nach der Einmündung der Elster macht 
die Elbe einen Bogen und strömt vorbei an ^Wittenberg. (Hier 
wohnte einst der Mann, dessen Namen wir in der Katechismusstunde 
genannt haben. Denkt nur an die Erklärungen, welche der Katechismus 
enthält?) Hier lebte Martin Luther, der die Bibel übersetzte, so daß sie 
nun jedermann, selbst ein Schulkind, zu lesen vermag, der den Katechis- 
mus geschrieben und so manches schöne Kirchenlied gedichtet hat. (Gewiß! 
Hier steht noch die Kirche, in welcher er so oft gepredigt hat und nun 
begraben liegt. Hier ist noch das einfache Haus zu sehen, in dem er 
vor mehr als 350 Jahren wohnte mit seiner Frau Katharina und mit 
seinen Kindern, und in dem Hause zeigt man noch heute seine Wohn- 
stnbe mit dem hölzernen Doppelsitz am Fenster und mit dem Tisch aus 
Eichenholz, an dem er mit Käthe und den Kindern gegessen und auch 
manchen Gast bewirtet hat.)^) 
Wiederholung. 
Auf ihrem weiteren Lauf nimmt die Elbe zwei uns bereits be- 
kannte Flüsse auf, die Mulde, welche aus der Freiberger und der 
Ein Kind steht an der Wandkarte, folgt dem Laufe des Flusses mit dem 
Stabe und erzählt, was es sieht. Der Lehrer flicht in die Aussprache des Kindes 
alles andere ein. Die Einflechtungen des Lehrers stehen hier in Klammern. 
2) Für den Lehrer- Torgau ist auch eine „Lutherstadt". Das wird häufig ver- 
gessen. In Torgau, im „Predigerhaus", hat Luther oft geweilt bei Gastpredigten 
oder Visitationen. Im Predigerhaus wurden u. a. die „Torganer Artikel", die 
Grundlage des Augsburgischen Bekenntnisses, zum Abschluß gebracht. In Torgau 
ist auch Luthers Gattin, Katharina von Bora, im Jahre 1552 gestorben. 
3j Mehr über Luther ist hier nicht am Platze, da die Kinder dieser Stufe 
Luther bis jetzt nur aus der Katechismusstunde („Wer hat die Erklärungen zu 
10 Geboten geschrieben?") und aus den kurzen Hinweisen auf das Reformations- 
fest kennen.
	        
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