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Zur Ergänzung des dargebotenen Stoffes wird am Schlüsse
der Behandlung noch hinzugefügt: Das von uns besuchte Helgoland ist
nicht die einzige Insel in der Nordsee. Betrachte die Karte! (Eine
ganze Reihe von Inseln zieht sich an der Küste hin. — Zeigen!) Die
Namen aller können wir nicht merken. Nur eine Insel, die wie Helgo-
land ein Seebad besitzt, sei noch erwähnt: Norderney. (Zeige!) Norder-
ney ist — wie jede Insel — rings vom Wasser umgeben nnd kann doch
mehrmals des Tages auf Wagen oder zu Fuß erreicht werden. Wie
mag dies möglich sein? Ihr sollt es in der nächsten Stunde erfahren.
Jetzt faßt das, was wir noch hinzugefügt haben, zusammen.
2. Ebbe nnd Flut.
Ziel: Wie es kommt, daß man die Insel Norderney manch-
mal zu Fuß erreichen kann, ohne naß zu werdeu.
Vorbereitung:
1. Die Insel im Teiche unseres Rittergutes haben wir
auch einmal zu Fuß erreicht, ohne naß zu werden.*) Wann war
dies? (Das war damals, als der Teich gefischt wnrde und Herr K., der
den Teich gepachtet hat, das Waffer abgelassen hatte.) Erzähle, was du
damals beobachtet hast! (Zunächst ließ Herr K. die Schleufenthüre an
der einen Seite des Teiches öffnen. Nun konnte das Wasser des Teiches
absließen. Es floß durch die Schleuse iu den Graben, der zur R. führt.
Aus der R. strömte es in die M. Der Spiegel des Teiches senkte sich
mehr und mehr. Die Insel wurde immer größer. Nach zwei Stunden
schon war fast das gesamte Waffer des Teiches abgelaufen. Man konnte,
ohne naß zu werden, zur Insel gelangen. Freilich bekam man schmutzige
Stiefel, da der Grund des Teiches, auf dem man nun hinging, mit
Schlamm bedeckt war.) Und welchen Anblick bot nun der Teich?
(An Stelle des Wassers bemerkte man fast überall Schlamm und Sand.
Nur an einigen Stellen waren Waffertümpel zu sehen. Die größte
Pfütze war dort, wo die Quelle des Teiches sich befindet. Im Schlamme
bemerkte man viele Fische uud Teichmuscheln. In den Tümpeln plätscherte
und zappelte es. Dort hatten sich die meisten Karpfen und Schleien
Zusammengedrängt. Der Kahn, mit dem man sonst zur Insel hinüber-
suhr, war auf dem Schlamme sitzen geblieben und lag auf der Seite.)
2. Und welches Leben entwickelte sich nun! (Herr K. watete
mit seinen Leuten in den Schlamm. Sie fingen die im Schlamme fitzen-
den Fische mit den Händen und steckten sie in große Eimer und Wannen.
Durch die größeren Tümpel zogen sie ein Netz. Ein Knecht rutschte
dabei aus und fiel, so lang er war, in den weichen Schlamm.)
*) Vergleiche S. 2 ff.