Full text: Die Geologie in der Schule

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8. Zehn Sprichwörter. 
1. Kein Ort ohne Ohr, kein Winkel ohne Aug', keine Nacht ohne 
Licht, kein Wald ohne Zeugen. — 2. Wer Gott fürchtet, hat nichts 
anderes zu fürchten. — 3. Die Furcht des Herrn ist ein gesegneter 
Garten: die schönsten Blumen und Früchte wachsen darin. — 4, Gott 
läßt sich allenthalben finden. — 5. Gott begegnet dir überall, wenn du 
ihn nur grüßen möchtest. — 6. Du mußt den: Teufel die Herberge 
aufkünden, wenn Gott bei dir wohnen soll. — 7. Bei Gott ist Rat 
und That. — 8. Wo Menschenhände zu kurz sind, da ist Gottes Hand 
noch lange genug. — 9. Auf Gott vertrau, arbeit nicht lau und leb 
genau. — 10. Im Namen Gottes wirf das Netz aus! 
(Leseb. von P I. Büscher und I. Grönings.) 
9. Gedenke, daß du den Sabbath heiligest. 
Ein junger Rheinschiffer hatte sein Schiff befrachtet und war am 
Samstag fertig geworden mit allen Geschäften, die vor der Abfahrt 
verrichtet werden mußten. — „Vetter, wann wird gefahren?" fragte ihn 
ein Oheim, der in der Stadt wohnte, vor welcher er geladen hatte. — 
„Morgen früh lichte ich die Anker," sagte der Schiffer. — „Morgen 
früh?" fragte erstaunt der Oheim. „Morgen ist'sja Sonntag." — „Ja 
wohl," erwiderte der Schiffer, „aber danach können wir uns nicht 
richten; wir haben mehr auf den Wind als auf den Sonntag zu 
sehen. Der Wind ist uns günstig, wir können morgen schon eine 
weite Strecke zurücklegen, die wir übermorgen nicht mehr zu machen 
nötig haben." — „Lieber Vetter," sprach der Oheim, „das hör' ich 
ungern von euch. So hätte euer Großvater nicht gesprochen. Der legte 
Sonntags an, wenn er auf der Fahrt war, und lag er irgendwo vor 
Anker, so machte er Sonntags kein Tau los." — Der Schiffer: „Ach, 
das war noch ein Mann aus der alten Welt, lieber Oheim, und da 
ging alles ganz anders. Heutzutage muß man machen, daß man was 
verdient. Der eine eilt, vor den andern zu kommen." Der Oheim: 
„Und dennoch hilft zum Laufen nicht Schnellsein, und am 
Ende ist an Gottes Segen doch alles gelegen. Bleibt liegen, 
lieber Vetter, und feiert: wohnt der heiligen Messe bei, hört 
Gottes Wort und fahrt übermorgen in Gottes Namen!" — Der 
Schiffer: „Nein, das geht nicht! Morgen muß und will ich fahren. 
Mess' und Predigt kann ich ein andermal hören, wenn ich liegen
	        
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