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4. Donaukreis, im S., der größte der vier Kreise,
aber schwach bevölkert, reicht bis an den Bodensee. Ulm,
unterhalb der Einmündung der Jller in die Donau, 35 000
Einwohner; starke Reichsfestung; gotisches Münster. -—Fried¬
richshofen, Sommerresidenz und Handelsstadt am Bodenfee.
4. Das Königreich Sachsen.
(15 000 qkm mit 3 200 000 Einw., fast alle protestantisch.)
Das Land lehnt sich in Gestalt eines Dreiecks an den
Nordrand des Lausiher- und Elbsandsteingebirges sowie des
Erzgebirges an, von deren sanft abfallenden Ausläufern es
zum größten Teile durchzogen ist; nur etwa Vs im N. ist Tief-
land. Das Gebirgsland ist zwar für Ackerbau wenig geeignet,
aber reich an Mineralien: Stein- und Braunkohlen, Eisen,
Silber, Blei u. a.; deshalb hat sich hier eine äußerst lebhafte
Industrie und Fabrikthätigkeit entwickelt. Sachsen ist eines der
ersten Industrieländer der Erde und der an: dichtesten bevölkerte
Staat iu Deutschland (212 Einw. auf 1 qkm). In der Ebene
wird viel Getreide, an der Elbe sogar Wein gebaut. — (König
Albert.)
Sachsen wird in vier Kreishauptmannschaften eingeteilt.
1. Kreishanptmannschaft Dresden, zu beiden Seiteu
der Elbe. Dresden, an beiden Ufern der Elbe gelegen,
Haupt- und Residenzstadt, 255 000 Einw., wird wegen seiner
reizenden Lage uud seiner reichen Kuustschähe das „Elb-Florenz"
genannt. Bemerkenswert siud das königl. Schloß mit wertvollen
Sammlungen, die weltberühmte Gemäldegalerie, die prächtige
katholische Hofkirche und die Frauenkirche. Es hat lebhafte
Gewerbethätigkeit uud regen Handels- und Fremdenverkehr; an
den hohen Elbufern sind zahlreiche Weinberge, Schlösser und
Landsitze. — Elbaufwärts: Pirna mit ausgedehnten Stein-
brüchen; bei der Felsenfestung Königs st ein finden sich sehr