Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen

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Königl. BezirksschuMMk^r^in A nnäberg. krsunset'vvsiv 
— 8.. durchgesehene Auflage. — Ichulbucntoitoiiotoe# 
Verlag von Ferdinand Mrt H söhn in Leipzig, zgo4. 
J. Die Lage Sachsens. 1) Unser Vaterland ist das Königreich 
Zachsen. Es liegt auf der nördlichen Erdhälfte und wird vom 51. 
Breitenkreise durchzogen. Es ist 765 Meilen (5737 km) von dem 
Wärmekreise, 585 Meilen (4400 km) vom kalten Nordpunkte entfernt. 
2) Bei Pausa schneidet es der 12., bei Annaberg der 13., bei Pulsnitz 
der 14. und bei Markersbach der 15. Kreis der Ostlänge. Von West 
nach Ost dehnt es sich gegen 30 Meilen (225 km) aus und zeigt zwischen 
Mithltroff und Ostriy einen Zeitunterschied von 12 Minuten. Im Westen 
erstreckt es sich gegen 20 (150 km), in der Mitte gegen 12 (90 km), im 
Osten gegen 8 (60 km) Meilen von Süd nach Nord. Es findet demnach 
eine Verschmälerung seiner dreieckartigen Fläche von West nach Ost 
hin statt. 3) Im Süden trennt uns die mitteldeutsche Gebirgs- 
linie von Böhmen. Im Osten führt uns eine Bahn über die Neiße in 
das schlesische Fruchtgebiet. Im Norden lenkt ein niederer Höhenzug 
auf preußischem Boden unsere Flüsse nach dem Westen hin ab. Im Westen 
weitet sich Sachsen in breitem Tore nach der t h ü r i n g i s ch e n S a a l e hin 
aus. Auf dieser Seite hat es die deutsche Rückwanderung empfangen und 
seine Bevölkerung zu 20 Tausend auf eine Quadratmeile (280 auf 1 qkm) 
verdichtet. Im Kriege und Frieden wurde es von den Nachbarvölkern vielfach 
beeinflußt. Daraus erklärt sich zum Teil auch der schmiegsame und 
regsame Geist unseres Volkes. 4) Im Süden scheidet uns eine Landes- 
und Zollgrenze von dem österreichischen Kronlande Böhmen. Im SW. 
werden wir von dem Königreiche Bayern, im Norden von dem König- 
reiche Preußen umfaßt. Im Westen berühren die Fürstentümer Reuß, 
das Großherzogtum Weimar und das Herzogtum Altenburg die Grenze 
unseres Landes. 
Z. Der Vodenbau Sachsens, l) Im S. Sachsens erhebt sich das 
Hochland, im N. sinkt der Boden zum Tief lande nieder. So gewinnt 
er im allgemeinen die Form einer absteigenden Ebene. 2) Durch 
das 16 Meilen (1^0 km) lange und 200 m breite Bett des Elbstroms 
wird Sachsen in eine größere West- und eine kleinere Ost Hälfte ge- 
spalten. 3) Das Westland umfaßt erbländischen Boden und gliedert 
sich sowohl der Länge als auch der Breite nach in drei Höhenstufen. Von 
West nach Ost zieht ein Gebirgsbau, dessen Kern das Erzgebirge, dessen 
Westflügel das Elstergebirge und dessen Ostflügel das Elbsaudsteiugebirge 
bildet. Von S. nach N. aber fällt der vaterländische Boden vom Erz- 
gebirge zu dem mittelsächsischeu Berglande und zu den Hohbnrger 
Hügeln im N. ab. So entstehen drei Höhenwellen, die durch das erz- 
gebirgische Kohlenbecken und durch das Wnrzener Seenbecken vonein- 
„ HumMel, Kleine Erdkunde. Anhang. N. K. a 
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