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Pomott.
Die steigenden Forderungen, welche in unseren Volks- und
Mittelschulen au die Lehrer der oberen Klassen gestellt werden,
machen es notwendig, daß auch die geographischen Handbücher den
Unterrichtsstoff in knapper Form bieten, doch so, daß die Dar-
bietungen dein Unterrichtenden, insbesondere dem angehenden Lehrer
eine allseitige Stoffbeherrschung und eine denkende Betrachtung der
geographischen Objekte erleichtern helfen. Daß von hier aus zu
den Quellen gestiegen werden muß und geeignete Stücke, die besten
unserer geographischen Literatur, in die Lesebücher auszunehmen
sind, bedarf wohl kamn der Erwähnung. Das vorliegende Werk,
zum größten Teil ein Ergebnis langjähriger Präparationen aus
meiner zehnjährigen Tätigkeit als Geographielehrer an der hiesigen
„Handelsschule für Mädchen" und meiner achtzehnjährigen Wirk-
samkeit als Rektor, sucht diesem Bedürfnis zu entsprechen. Auf
Grund des neuen Frankfurter Lehrplanes für Volksschulen behandelt
es den vorliegenden geographischen Stoff (Mittel-Europa) nach
Landschaftsgebieten und sucht die Wechselwirkung zwischen Natur
und Kultur iu elementarster Form darzulegen. Es berücksichtigt
die Elemente der geologischen Verhältnisse und weist nach, wie die
geographische Lage, Bodengestalt und Bodenbeschaffenheit das Klima,
die Bewässerung, die Bodenfruchtbarkeit, Bodeu- und Landeskultur,
die Siedeluugs- und die gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse be-
dingen. Die Kulturverhältnisse unseres Vaterlandes in ihrem
Kausalzusammeuhange, wie dieselben in der I. Klasse behandelt
werden sollen, sind im 2. Teile des Werkes dargelegt, desgl. findet
sich, dem Lehrplane entsprechend, im Anhange eine Abhandlung über
Frankfurt a. M. und Hessen-Nassan für Klaffe I. Die deutschen
Volksstämme finden insoweit Beachtung, als deren Kenntnis zum
Verständnisse des deutscheu Volkscharakters notwendig ist. Der
ursprüngliche Plan, aus dem Texte des Handbuches eine Erdkunde
für die Hand der Kinder herauszunehmen, ist fallen gelassen worden,