Full text: Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) (Teil 1)

III 
einander verschiedenen Gebieten klar gemacht worden sind. Diese 
Betrachtungsweise bringt Leben, Klarheit, Interesse, Wohlgefallen 
an der Schönheit der Natur, Achtung vor der Gesetzmäßigkeit im 
Erdorganismus, vor allem aber eine Vorstellung von der Kultur- 
arbeit innerhalb unseres Vaterlandes und weckt bei den: Kinde das 
Verlangen, später auch einmal an dieser Kulturarbeit teilzunehmen. 
— Was die Behandlung der Landschaftsbilder betrifft, so beginnt 
dieselbe mit einer konkreten Zielangabe. Durch Anknüpfung an 
bekannte geschichtliche, naturkundliche und literarische Stoffe, an be- 
kannte Erzeugnisse des zu betrachtenden Landschaftsgebietes wird 
zunächst das Interesse geweckl. Wir schließen sodann Typen 
aus bereits behandelten Landschaftsgebieten oder an ein geographisches 
Typenbild, welches eine, mit der wirklichen Landschaft in den 
charakteristischen Merkmalen übereinstimmende, ideale Landschaft, 
von der Vogelschau aus gedacht, darstellt, au, übertragen das auf 
dem Typenbilde Geschaute aus das Kartenbild, damit sich die 
Zeichen der Karte zu wirklichen geographischen Objekten (Täler- 
Höhen, Hoch-, Tiefebene, Flach-, Hügelland, Mittel-, Hochgebirge?c.) 
umsetzen und führen so den Schüler in Form einer Reise mittels 
Karte, Zeichnung und Typenbild in den Stoff ein, welcher durch 
die Behandlung eine begründende und vergleichende Darstellung er- 
fährt. Durch Zusammenfassung nach jedem einzelnen Teile und 
durch eine Gesamtzusammenfassung am Schlüsse der Betrachtung 
des Lnndschastsgebietes wird der Stoff eingeprägt und durch Ver- 
gleich mit ähnlichen Vorstellungen das Gemeinsame, der Begriff 
oder das Gesetz herausgehoben. Durch Verknüpfung mit verwandten 
Stoffen aus anderen Unterrichtsfächern werden die Ergebnisse im 
Gedächtnisse sicher gestellt. Da bekannter Weise die Dinge, welche 
mit Handlungen verknüpft werden, leichter im Gedächtnisse haften, 
sind fingierte Reisen im geographischen Unterrichte und wirkliche 
Wanderungen durch die Heimat nachdrücklich zu empfehlen. — 
Der Schüler soll serner in seinem Atlasse, wie es bezüglich 
des Lesebuches insbesondere erforderlich ist, heinlisch werden. Durch 
ausschließliche Benutzung der Wandkarte wird die freie Entwicklung 
des Geistes zu sehr gehemmt, der Gebrauch des Atlasses hingegen 
regt zur Selbsttätigkeit an, steigert das Interesse, sowie die Freude 
über das Gefundene. Das kartographische Zeichnen dient zur Be- 
sestigung, zur deutlichen Hervorhebung aus dem Gesamtbilde und 
tritt bei vielen Methodikern an den Schluß der Behandlung. Nach
	        
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