Full text: Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben

Kreis Salbe. 
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und sind ab und zu durch den Pastor in Atzendorf geistlich bedient worden. Die 
nene Kirche ist 1866 erbaut. Der Ort ist in diesem Jahrhundert schnell gewachsen. 
1848 zählte er ungefähr 400 Seelen, jetzt hat Löderbnrg 4266 Einwohner. 
2. Amtsbezirk Borne. 
1. Gemeinde Borne, ein Pfarrdorf mit 15Z3 Einwohnern, liegt in der 
Börde, westlich von Calbe. 
946 heißt es Brnnem, Brunon, Bnrnon- Es gehörte früher zu Athensleben. 
Als Adlige kommen vor 1158 Rudolf von Brnnem, 1197 Friedrich von Bnrne- In 
der Feldmark des Dorfes liegt der Turm des wüsten Dorfes Nalpke. Sehenswert 
ist der mit acht Vollfiguren besetzte Taufftein der Kirche. 
2. Gemeinde Bisdorf. Filiale von Borne, 668 Einwohner. 
973 wird es als Biscopesthorp genannt, d. h. Bischofsdorf. Das Patronat der 
Kirche St. Sebastian hatte noch 1785 das gleichnamige Stift zu Magdeburg, jetzt 
das Kloster U. l. Fr. 
3 Amtsbezirk Utzendorf. 
Gemeinde Atzendorf, ein Pfarrdorf mit 3351 Einwohnern, liegt in der 
Börde, westlich von Calbe. Zuckerfabrik, Spiritusbrennerei, Cichoriendarre, 
Kalkbrennerei. Braunkohlengrube „Marie". 
Schon im Jahre 946 und dann 973 kommt der Ort als Addestanftidi und 
Addestandorp, später als Assendorp und Azendorf vor. Das Dorf gehörte dem Dom- 
kapitel und war 'dem Amte Egeln zugeteilt. Der Staat ist dev Patron der Pfarre, 
mit welcher die Superintendentnr der westlichen Hälfte des Kreises verbunden ist. Das 
Dorf ist eins von den wenigen, welche fchon im Mittelalter ein besonderes Siegel 
führten. (Ein reitender Jäger auf einem Hörne blasend, davor ein Hirsch.) Der 
Jäger soll wahrscheinlich den heiligen Eustachius, den Kirchenheiligen, vorstellen. 
4. Amtsbezirk Weberstedt. 
Gemeinde Norderstedt, ein Pfarrdorf mit 3066 Einwohnern, liegt an 
der Chaussee, die von Leipzig nach Magdeburg führt, westlich von Calbe. 
Hier befinden sich viele Steinbrüche und Kalkbrennereien und Braunkohlen- 
gruben. Im Osten des Dorfes das Bad „Karlsbad", eine durch Wolken- 
bruch unter Wasser gesetzte frühere Braunkohlengrube. In Förderstedt besteht 
das Hospital: Fratres corporis christi. 
Im Jahre 1226 Heißt es Verderekstede. In der Feldmark liegen die wüsten 
Marken: Zarpei, Krentz, Marwitz, Ülbritz, Klemnitz, Tregan, Luxdorf und Makrene. 
Das Dorf Förderstedt mit Kirche gehörte der Dompropstei. Die Kirche ist dem Petrus 
und Paulus geweiht. Sie hat fünf Glocken. Sie ist in den Jahren 1718 — 1720 
erbaut. Sehenswert in der Kirche find die mit fünf Figuren geschmückte Kanzel, 
der geschnitzte Flügelschrein des Altars und ein aus dem 15. Jahrhundert stammender 
Taufstein mit den Bildnissen von Christus, Petrus, Jakobus, Simon, Andreas, 
Maria, Johannes und Paulus. — Im Jahre 1680 soll im Teiche zu Förderstedt 
Blut hervorgequollen sein, worauf im folgenden Jahre die Pest austrat. Ein großer 
Brand verheerte das Dorf 1727.
	        
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