Oberflächengestalt. 15 
ab, daß sich schon mehrfach Fels- und Erdmassen von ihm ablösten. Sie 
stürzten hinab in den 
Wartha-^ap. 
Das ist der tiese Einschnitt, den die Neisse zwischen dem Wartha- und 
Euleu-Gebirge ausgewaschen hat. Ein steiler Felsabhang, der vom Kapellen- 
Berge ausgeht, engt die Neisse hier aufs äußerste ein. Die Unterlage für 
die Schienen der Eisenbahn, die hier durchgeführt worden ist, hat man ans 
dem Berge kühn herausgesprengt. Vor dem Passe liegt auf der schlesischeu 
Seite links an der Neisse das Städtchen Wartha, wo eine vielbesuchte Wall- 
sahrtskirche mit einem wundertätigen Marienbilde steht. Der Paß ist seit 
alter Zeit der Eingang in die Grafschaft Glatz und militärisch von der 
größten Wichtigkeit. 
Das Reichensteiner Gebirge, das vom Passe an ständig aufsteigt, ist eine echte 
Grenzscheide und wird auch vom Volke als solche angesehen. Selbst die beiden Kunst- 
ftraßen haben ihm diesen Charakter nicht genommen; denn sie sind erst sehr spät an- 
gelegt worden, und der Verkehr auf ihnen ist wegen ihrer Steilheit schwierig. 
Dem Warthaer Kapellenberge ist der Königshaincr Spitzberg benachbart 
(X. Lp.. 752 m), dem nach Schlesien zu niedrigere Höhen vorgelagert sind. 
Der ganze Gebirgszug hat nur in geographischen Lehrbüchern den gemeinsamen 
Namen Reichensteiner Gebirge 
Sein geologischer Bau ist sehr mannigfach. Bis zur Laudeck-Reichensteiner Straße 
besteht das Gebirge aus Grauwacke, mit Grünstein vermischt, aus Granit und 
Syenit. Vou da an nach Süden dehnt sich bis über das Schneegebirge hinaus ein 
großes Gneis- und Glimmerschiesergebiet aus. 
An das Südwest-Ende des Schneegebirges stößt 
d. das Böhmisch-Glaizer Grenzgebirge. 
Es beginnt am Passe von Mittelwalde mit dem 
Haßelschwerdter Hamme (H. K.). 
Er zieht als slachgewölbter, breiter Rücken nach Nord-Westen bis zur 
Reinerzer Weistritz. An seinen Enden ist er niedrig, in der Mitte am höchsten. 
Da liegt der Heidelberg (H. B., 978 m). Der Gebirgszug fällt nach Osten 
zu steil, nach Westen allmählich ins Thal der Erlitz ab. Ungefähr in seiner 
Mitte fenkt sich der Kamm etwas; dort führt eine gute Straße von Habel- 
schwerdt über ihn hinweg in das Erlitzthal. Auf ihr werden die Erzeug- 
uifse der zahlreichen Papier-, Glas- und Zündholzfabriken des Erlitzthales 
an die Eisenbahn heran gefahren. 
Mit dem Habelschwerdter Kamme gehen parallel 
die böhmischen Hamme oder das Udlergebirge (A.-G.). 
Sie sind kürzer aber höher als jener und tragen ebenfalls in der 
Mitte eine Eiufattlung, über die aber nur eine schlechte Fahrstraße
	        
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