Das Amerikanische oder Neueuropäische Weltwirtschaftsreich.
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Ausfuhrhäfen sind in Uruguay die Hauptstadt Montevideo, in
Argentinien die Hauptstadt Bueuos-Aires (d. h. gute Lüfte) und in
Chile, alfo an der Küste des Großen Ozeans, die Hafenstadt Valparaiso.
Auf den Weltmarkt liefert Argentinien große Mengen Weizen,
Vieh und Fleisch, Wolle, Leinsamen und Luzeru-Kleeheu,
Uruguay Vieh und Fleifch, Chile Weizen, Obst, Wein, Kupfer
und Salpeter.
f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland.
Das Wirtschaftsreich umfaßt Gebiete, deren Natur derjenigen Europas
ähnlich ist, die daher für den Bezug von Erzeugnissen, die Deutschland
nicht in genügender Menge hervorbringt, in Betracht kommen, wie sie
umgekehrt deutsche Erzeugnisse verwenden können. Infolgedessen hat sich
ein reger Handelsverkehr zwischen Deutschland und den südlichen
Ländern Südamerikas entwickelt. Namentlich mit Argentinien,
dem südlichen Brasilien und mit Chile steht Deutschland in einem
regen Warenaustausche, da in diesen aufstrebenden Staaten auch zahl-
deiche Deutsche angesiedelt sind, die den Besitz von Kolonien fast ersetzen.
Allein in den Südstaaten Brasiliens wohnen etwa 400000 Deutsche.
Im I. 1908 empfing Deutschland aus Argentinien Waren im Werte
von fast 450 Mill. M. (Weizen 145, Leinsaat 85, Wolle 80, Rindshäute 37), und
es führte Waren im Werte von fast 150 Mill. M. dorthin aus, so daß der Waren-
austausch mit diesem mächtig aufstrebenden Staate fast 600 Mill. M. betrug. Auch
der Warenaustausch mit Chile ist ziemlich groß; einer Einfuhr von 134 Mill. M.
(Chilesalpeter 117) stand einer Ausfuhr von 52 Mill. M. gegenüber. Aus Uru-
guay und Paraguay führte Deutschland Waren im Werte von 26 bezw. 2 Mill.
M. ein, und seine Ausfuhr dorthin betrug 24 bezw. 2 Mill. M. Der gesamte
Warenaustausch Deutschlands mit dem Wirtschaftsreiche betrug rund
840 Mill. M., wovon 610 auf die Einfuhr und 230 auf die Ausfuhr entfielen.