fullscreen: Die mittlere und neue Welt (Bd. 2)

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Kosroes II Paroiz (598—628) entriß dem byzantinischen 
Reiche Phokas ganz Syrien, einen Teil Kleinasiens und 
Ägypten. 
Nach dem Tode dieses Königs, der als Opfer einer von 
seinem Sohne Kobad II geleiteten Empörung fiel, wechselten bie 
Könige und Königinnen schnell nacheinander, bis der Chalife O t h- 
man in das Land fiel, den König Jezdegerd III besiegte und 
651 das neupersische Reich in eine Provinz des arabischen 
'Reiches verwandelte (s. § 14) 
IV. Das ojirönnsche oder byzantinische Reich bis zur 
mazedonischen Dynastie, 395—867. 
§ 11. Wachstum des Weiches bis zum Hode Zustinians, 395—565. 
Mei der 395 erfolgten Teilung des römischen Reiches (s. S. 13) 
hatte der ältere Sohn des Kaisers Th«'odosins I, 
Arkadius (395—408), den Osten mit der Hauptstadt Byzanz 
(Konstantinopel) erhalten. Lein Lohn 
Theodosius II (408—450), zuerst von Anthemius, dann 
von seiner Schwester Pulcheria geleitet, stand den äußern Feinden 
(Persern) und den inneren kirchlichen Zwistigkeiten (Nestorianer, 
eine nach dem Patriarchen Nestorins benannte Sekte) ohnmächtig 
gegenüber, machte sich aber durch den 438 erlassenen Kodex 
Theodosianus (Sammlung der Kaiseredikte seit Konstantin) 
um die Rechtswissenschaft sehr verdient. 
Nach seinem Tode erhob Pulcheria den 
Marciauus (450—457) auf den Tron, unter welchem das Reich nach 
außen erstarkte. Sein Nachfolger 
Leo I (457 - 474), von dem Feldherrn Aspar auf den Tron erhoben, ließ 
sich vom Patriarchen krönen, konnte aber nicht eher Ruhe gewinnen, bis er 471 
den Aspar durch Mord beseitigt hatte. Leo's I Tochtersohn 
Leo II (474—475) nahm unmittelbar nach seiner Tronbesteiguug seinen 
Vater Zeno zum Mitregenten an, starb aber schon nach 11 Monaten. 
Zeno (474 - 491) konnte erst nach längerer Zeit die Empörung unter¬ 
drücken, welche Leo's II Witwe gegen ihn erregte. Unter seinem Nachfolger _ 
Anastasius I (491 —518) zerrütteten kirchliche Streitigkeiten und ein Aufstand 
der Jsaurier (493—498) das auch von außen durch die Avaren und Bulgaren 
bedrohte Reich. Der in der Regierung folgende Befehlshaber der Leibwache 
Justinus I (518—527) widmete seine ganze Kraft der Verbesserung der 
innern Zustände. Sein Nesse 
Justinianus (527—565) verhalf dem Reiche zu großer Kraft 
und Blüte. Auf seiue Anregung erhielt das römische Recht 
durch die unter der Leitung des Tribouiann s abgefaßten Bücher 
jene Gestalt, in der es im ganzen Abendlande zur Geltung gelangte*). 
*) Das ganze Werk ward corpus juris civilis genannt nnd faßte folgende 
Teile in sich: 1) den Codex Justinianeus, eine systematische Sammlung aller 
gütigen Rechtsbestimmungen vom edictum perpetuum Hadrians bis auf die 
Zeit Justinians, 2) die Pande'kten ober Dige'sten, eine Sammlung der
	        
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