Full text: Für die 1. Klasse der Mittelschulen (3)

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Deutschland. 
3. Das Klima. 
Das gemäßigte Klima Deutschlands. Wie ganz Europa, so 
gehört auch Deutschland der gemäßigten Zone an. Es wechseln vier 
Jahreszeiten miteinander ab: Sommer, Winter und als Übergangs- 
zeiten Herbst und Frühling. Die Sommer sind nicht zu heiß, die 
Winter nicht zu kalt. Unter den Ländern Europas nimmt Deutschland 
in klimatischer Hinsicht eine Mittelstellung ein, entsprechend seiner 
Lage. Es ist nicht so warm wie Südenropa, nicht so kalt wie Nord- 
enropa, nicht so sencht wie Westeuropa und nicht so trocken wie Ost- 
europa. Dte mittlere Jahreswärme Deutschlands beträgt 8—9°C, 
die jährliche Regenmenge meist 60 cm. Zwischen den einzelnen 
Gegenden bestehen viele Unterschiede, die durch die geographische Lage, 
die Lage zum Meere, die Höhenlage und den Oberflächenban hervor- 
gerufen werden, 
Wirkungen der geographischen Lage. Bei gleicher Höhenlage 
müssen die Gebiete Süddeutschlands ein wärmeres Klima als 
die Gebiete Norddeutschlands haben, weil über ihnen die Sonne höher 
steigt. Während Straßburg und Stuttgart eine mittlere Juliwärme von 
etwa 20°C haben, beträgt diese in Magdeburg und Berlin nur etwa 16" C. 
Wirkungen der Lage zum Meere. Wie Westeuropa, so steht 
auch Westdeutschland unter dein klimatischen Einflüsse des Atlan- 
tischen Ozeans. Große Meere erwärmen sich im Sommer nicht so 
schnell als Landgebiete, kühlen sich aber auch im Winter langsamer ab. 
Die in Deutschland vorherrschenden Westwinde verbreiten daher im 
Sommer Kühlung uud im Winter Wärme vom Atlantischen Ozean her. 
Als feuchte Meereswinde bringen sie zugleich Niederschläge. Nach 0 
hin muß aber dieser ozeanische Einfluß mit der wachsenden Entfernung 
vom Meere immer geringer werden. Nur das westliche Deutschland 
hat ein gleichmäßiges uud mildes ozeanisches oder Meeresklima, 
das östliche dagegen ein kontinentales oder Landklima, das nicht 
nur trocken ist, sondern auch größere Gegensätze zeigt. Die Ostsee ver- 
mag einen bedeutenden klimatischen Einfluß uicht auszuüben. Im Gegeu- 
satz zu deu Westwinden bringen die Ost- und Nordwinde trockene Kälte. 
Wirkungen der Höhenlage. In Mitteleuropa nimmt die 
Wärme nach der Höhe hin durchschnittlich auf je 170 vi um 
1°C ab. Die hochgelegenen Gebiete Süd- uud Mitteldeutschlands haben 
daher kein wärmeres Klima als die tiefgelegenen Gebiete Norddeutsch- 
lauds. Das günstigste Klima müssen die tiefgelegenen Gebiete 
des südwestlichen Deutschland haben; denn sie vereinigen mit der
	        
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