1. Raumverhältnisse und Oberflächenbild.
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zum 52? N. Sie füllt aber biefen Raum nicht ganz, weil sie sich sowohl uach S als
auch und mehr noch nach N verschmälert. Die größte Erstrecknng von W nach
0 beträgt etwa 150 km, von S nach N 300 km, also doppelt soviel. Durchschnitt-
lich mißt die Rheinprovinz von W nach 0 nur 100 km. Ihre Flächengröße
beträgt also annähernd 100 x 300 km = 30 000 qkm, genau 27 000, bei Hinzu¬
rechnung der Hohenzollernschen Lande 28 000 qkm.
Oberslächenbau. Der 8 der Rheinprovinz ist gebirgig uttb hochgelegen,
der N eben und tiefgelegen. Auf das Gebirgsland entfällt mehr als die Hälfte,
fast K der Fläche, und etwa | des Gebirgslandes liegt höher als 500 m. Durch
tiefe Talfurchen wird dieses, das Rheinische Schiefergebirge, in die Gebirgs-
schollen des Hnnsrück, dem außerhalb der Rheinprovinz auf der rechten
Rheinseite der Taunus gegenüberliegt, der Eifel, des Westerwaldes sowie
des Bergischen Landes unt> des Sauerlandes geteilt. Diese Gebirgsschollen
bilden Hochflächen, und diese tragen noch höhere Gebirgsrücken. Der
höchste Punkt der Rheinprovinz ist der Erbeskops (816 m) im Hunsrnck. Das
nordwestliche Tiefland der Rheinprovinz setzt sich aus der Cöluer Bucht
und der Niederrheinischen Tiefebene zusammen. Die Cölner Bucht wird
durch den Höhenzug der Ville in zwei Becken, in das Rheingebiet im 0 und
das Erstgebiet im W geteilt. Auch in der Niederrheinischen Tiefebelle ist die
Fortsetzung dieses Höhenzuges uoch zu erkennen. Er zeigt aber keine gleich-
mäßig fortlaufende Erhebung mehr, sondern ist durch Seukeu in einzelne
Erhebungen geteilt. Dennoch bildet er dort ebenfalls die Wasserscheide,
und zwar zwischen den Gewässern des Rheines und der Maas.
Kartenzeichnungen. Für den Entwurf einer Zeichnuug des Rheiulaufes sind
folgende Messungen auf der Karte zu machen. Miß die Strecke:
1. Von Bingen (Nahemündung) bis Koblenz (Moselmündung, etwas weiter ober-
halb rechts die Lahnmünduug).
2. Vou Koblenz bis Bonn (etwas weiter unterhalb rechts die Siegmündung).
3. Von Bonn bis zur Erstmündung (etwas unterhalb rechts die Stadt Düsseldorf).
4. Von der Erftmündnng bis Wesel (Lippemündung).
5. Von Wesel bis zur holländischen Grenze.
Diese 5 Strecken sind ziemlich gleich, jede ist etwa 50 km, die ganze Strecke also rund 250 km
lang. Ferner ist zu beachten: Richtuug des Rheinlaufs vou 880 nach MM, kleine Ostbiegung
bei Koblenz, zuletzt, von Wesel ab, Umbiegung des Rheiulaufs nach W. Die übrigen Flu߬
mündungen und die wichtigsten Rheinstädte können jetzt leicht richtig eiugetrageu werden.
Für den Entwurf einer Zeichnung des ganzen Gebietes der Rheinprovinz oder
des Rheinischen Schiefergebirges nebst dem Tieflande sind noch folgende Messungen und
Feststellungen auf der Karte nötig:
1. Stelle die Lage von Trier zu deu festgelegten Punkten des Rheinlaufes fest! ( = füb-
lich von Wesel und etwa eiue halbe Einheitsstrecke von 50 km, also 25 km südlicher
als Bingen).
2. Bestimme die Lage von Saarbrücken! (—genau südlich von Cöln, das ziemlich
in der Mitte zwischen Bonn und der Erstmüuduug liegt, ferner zwei Einheitsstrecken
südlicher als Bingen).
3. Wo liegt Aachen? (— genau südlich von der Stelle, wo der Rhein die holländische
Grenze erreicht, ferner etwas nördlicher als Bonn).
4. Wo liegen die Quellen der Sieg und der Lahn? (— beide am Ederkopf, östlich
von Cöln, zwei Einheitsstrecken nach 0 hin).