Full text: Die deutschen Landschaften (1)

Das rhein. Schiefergebii'ge und die niederrhein. Tiefebene. 
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2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur- 
verhältnisse in der Landschaft. 
a. Die Erwerbsverhältnisse in den einzelnen Gebieten und Begrün¬ 
dung ihrer Entwicklung. 
Der Taunus (s. S. 163) 
Der Hunsrück. 
Die dem Hunsriick aufgesetzten, etwa 700 m hohen Berg¬ 
rücken, der Hochwald, der Idar Wald und der Soon Wald, 
haben ein rauhes Klima (mittl. Jahrestemp. 7—8o G). Da sie 
für den Anbau von Getreide und ähnlichen Gewächsen wenig Wert 
haben, sind sie, wie schon die obengenannten Namen andeuten, 
Waldgebiete geblieben. Sie sind mit prächtigen Nadel- 
und Laubwäldern geschmückt. — Der Hunsrück ist sehr 
waldreich; Forstwirtschaft. 
Die übrige Hochfläche des Hunsrück ist, wenn auch noch 
grosse Waldbestände vorkommen, vorwiegend für den Ackerbau 
gewonnen, worden. Da aber das Klima kein günstiges und 
die Fruchtbarkeit des Bodens gering ist, sind die Erträge der 
Felder nicht bedeutend. Der Anbau muss sich auf Kartoffeln, 
Hafer, Roggen und etwas Flachs beschränken. — Der 
Ackerbau ist zwar ziemlich verbreitet, aber wenig 
lohnend. 
Günstiger sind die den Hunsrück durchziehenden Fluss- 
thäler gestellt. In ihnen breiten sich saftige Wiesen aus, und 
die Abhänge hinauf ziehen sich fruchtbare Aecker. — In 
ihnen kann neben einem lohnenden Ackerbau auch 
d i e Yiehzucht mehr zur Geltung kommen. 
Die Flussthäler der Nahe, des Rheines, der M'osel und 
der Saar, welche fast ringsum den Flunsriick abgrenzen, haben 
eine höhere Jahres wärm e (9—10 o, stellenweise 10 — Ilo C 
oder noch höher). Auf den steilen Abhängen des Gebirges 
kann der Weinbau mit Erfolg betrieben werden. An günstig 
gelegenen Orten werden vorzügliche Weine gewonnen. Auch 
in einigen Seitenthälern der genannten Flüsse wachsen noch gute 
Weine, z. B. bei Bernkastel an der Mosel. — Der Hunsrück 
ist von Flussthälern mit ergiebigem Weinbau umgeben. 
(Näh. s. i. ein. folg. Abschn. : Die Weinthäler des rheinischen 
Schiefergebirges). 
An mineralischen Schätzen ist der eigentliche Huns¬ 
rück nicht gerade reich. (Das im Süden sich anschliessende Koh¬ 
lengebirge ist als zum lothringischen Stufenlande zugehörig be¬ 
trachtet worden). Es ist jedoch viel B1 e i gl a n z und Th on eise li¬ 
ste in vorhanden, letzterer im Birkenfeldischen. Ferner sind
	        
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