fullscreen: Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr (Teil 2, Abt. 1)

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als 18000 qkm und befriedigen nicht nur den eigenen Verbrauch 
in Fabriken usw., sondern ermöglichen auch eine ausgedehnte Aus- 
fuhr. Darauf folgen die Eisenerze; die sich fast durchweg mit den 
Kohlen zusammen finden. In der Produktion von Roheisen ist Gr. 
in den letzten Jahren von den Vereinigten Staaten von Amerika 
überholt, von Deutschland fast eingeholt worden. Die Förderung 
anderer Erze: Blei-, Zinn-, Kupfer- und Zinkerze ist verhält- 
nismäßig gering. 
Auf den ungewöhnlichen Reichtum des Landes an nutzbaren 
Mineralien, besonders an Kohle, sowie auf die Tatkraft und den 
Erfindungsgeist der Bewohner gründet sich die außerordentliche Aus- 
dehnung der Industrie, begünstigt durch die geographische Lage des 
Landes und den bequemen Zugang zu allen Teilen der Welt, wo 
die ausgedehnten Kolonien ein sicheres Absatzgebiet bilden. Von den 
Industriezweigen steht die Gewebeindustrie -obenan: Baum- 
woll-, Woll- und Leinenindustrie; außerdem ist die Hanf- und Jute- 
induftrie sowie die Seiden- und Spitzenindustrie und die Strumpf- 
Wirkerei von Bedeutung. Bierbrauerei (Ale und Porter) und 
Branntweinbrennerei wird gleichfalls stark betrieben. Ein anderer 
ausgedehnter Fabrikationszweig ist die Raffinierung des Zuckers 
der Tropenländer. Zahlreich und weltberühmt sind die Erzeugnisse 
der Metallindustrie, die der Gewebeindustrie im Range zunächst 
steht und sich in den Dienst eines großartigen Schiffbaues gestellt 
hat. Ausgezeichnet sind auch die Fabrikate aus Porzellan, Stein- 
gut, ebenso das englische Glas. 
Mit dem Umfange und der Vielseitigkeit der Industrie steht 
der ausgedehnte englische Handel im Zusammenhange. Der Binnen- 
Handel wird unterstützt durch ein günstiges Flußsystem, ein aus¬ 
gebreitetes Kanal- und Eisenbahnnetz (Eisenbahnlinien i. I. 1901 
ca. 36000 km gegen 48000 im europäischen Rußland). Von der 
größten Bedeutung ist der Außenhandel; die britische Handels- 
flotte ist fünf mal so groß als die deutsche. Über ein Drittel der 
gesamten britischen Ausfuhr geht nach den Kolonien, fast ein Viertel 
der Einfuhr gelangt aus diesen ins Mutterland. 
Ganz hervorragend ist der Handelsverkehr des deutschen Zoll- 
gebietes mit Großbritannien, und zwar steht die Wareneinfuhr 
mit 13,9 % der gesamten Einfuhr an zweiter, die Warenausfuhr 
nach Großbritannien mit 19,2 °/o der gesamten Ausfuhr an erster 
Stelle. Für die Einfuhr einer Reihe von Waren ist Großbritannien 
immer noch Vermittler. Hauptsächlich liefert Großbritannien Baum- 
wollwaren, Baumwoll- und Wollgarn, Elfenbein, Fische, Gold, Zinn, 
Steinkohlen, Maschinen und Maschinenteile; es bezieht aus dem 
deutschen Zollgebiet Weizen, Gerste, Kartoffeln, Zucker, Butter, Lein- 
saat, Obst und Beeren zum Genuß, Seidenwaren, Holz und Cellu- 
lose, Chemikalien, Eisen und Metallwaren, Klaviere, Harmoniums 
und Orgeln.
	        
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