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allen Verhältnissen noch gute, alte, patriarchalische Zustände. Bei der 
abgeschlofsenen Lage ihter, die Habgier ohnehin nicht eben lockenden 
Insel war es den ern von jeher nicht schwer gemacht, eine gewisse 
Selbständigkeit der die bon Selbstregierung nicht sehr ver— 
schieden waͤr, sich zu bewahren. Seu der Eintichtung des Seebades 
nimen auch nach Sylt fremde Einflüsse Moderne Sitten und Ge— 
bruuche, und die Einwirkungen des en Slaates, dem die Syl— 
ringer sich gern und willig hingegeben hahen, beginnen von Tag zu 
Tag sich fühlbarer zu machen. 
89. Die Insel Helgoland 
gehörte ursprünglich zu Deutschland, war aber später beinahe hundert 
Jahre dänisch, ne 1807 britisch und ist nun durch den 33 
dom 17. Juni 1890 dem Multterlande wieder zurückgegeben. 
Sie didet ein ungleichseitiges Dreieck, hat einen Flächeninhalt von 
ungefähr einem halben abtusilometer und liegt in der Nordsee 
ldmeler von der Elbmündung bei Qurhafen und 87 Kilometer 
In der Muͤndung des Nordostseekanals bei Brunsbüttel. 
Man an derfelben ein rotes, felsiges Oberland und 
ein weißes, sandiges Unterland. Erfleres steigt fast senkrecht zu einer 
Hoͤhe von 2856 Metern aus der See empor letzteres erhebt sich nur 
Anige Meter über dem Meere. b ind Unterland und die darauf 
erbaͤuten Stadtteile Perbindet ein turmartiger Aufzug und eine 190 
Stufen hohe Freitreppe. 
Während es auf dem Oberlande meist still zugeht, herrscht auf 
dem Querlande ein geschäftiges Leben. Hier vermitleln zahlreiche Boote 
den Verkehr zwischen den vor Mker liegenden Schiffen und der Insel. 
Hier drungen sich bei Ankunft enes Schiffes stels Neugierige zu der 
Awa 100 Schriule ins Meer hineingehauten Landungsbrücke, nehmen 
rechts und links am Geländer gen und behelligen in der so 
e „Lästerallee“ die vorübergehenden Zugexeisten mit beißendem 
Wih und Spott. Hier werden die gefangenen Fische ausgenommen, 
salzen, gelrocknet uünd verpackt. Hier und auf der Düne, einem ab⸗ 
liegenden ber in 810 Minuten erreichbaren Sandstreifen be— 
inden und fleißig benutzte Badeeinrichtungen. 
Die Pflanzenwelt ist im Ganzen eine sehr arme. Bäume fehlen 
dem sreien Obexlande ganz; im ilerlande finden sich solche nur an 
ivnn Sllen. Doͤrt berkleiden, soweit die dünne tragbare Erd⸗ 
9 t es zuläßt, den Boden Gemusegärten, Kartoffelfelder und Weide 
plahe, deren frisches Grün im Verei mit der roten Farbe der Felsen— 
iide ind der weißen des Unterlandes Veranlassung zu den Landes 
farben und dem Spruche gegeben hat: „Grün ist das Land, rot ist 
bie Kant, weiß ist der Sand, das sind die Farben von Helgoland.“ 
Ebenso ärmlich ist die Tierwelt der Insel. Nur Schase werden 
in größerer Zahl iel— Kühe und Ziegen aber selten gehalten. 
Pferde giebt es gar nicht. Reich vertreten sind dagegen die Meer— 
N Modern, modisch.