78. Die Ginnheimer Höhe. 
ördlich vom Palmengarten zieht sich eine sanfte 
Anhöhe nach dem Vorort Ginnheim, die darum 
den Namen Ginnheimer Höhe führt. Wir wollen 
ihr einen Besuch abstatten! 
2. In der Nähe des Palmengartens biegen 
wir in die neue Zeppelin-Anlage. Sie hat ihren 
Namen zur Erinnerung an den Erfinder des lenkbaren Luftschiffes, 
den Grafen Zeppelin, und seine wunderbaren Flüge mit dem Ballon 
während der „Jla" im Jahre 1909. Am Ende des Palmengartens 
biegen wir rechts in die Siesmayerstraße und gehen an seinem 
nördlichen Teile entlang bis zum Botanischen Garten. Wir Wersen 
einen Blick hmetrt, bewundern die herrlichen und seltenen Pflanzen 
und grüßen einen hohen, stolzen Baum vor allem. Es ist die Eibe. 
Früher stand sie in der Nähe des Eschenheimer Turmes, in dem 
sogenannten Senckenbergischen Garten. Die Eibe ist einer der 
ältesten und schönsten Bäume unsrer Stadt und wohl über 
300 Jahr alt. Als nun der Botanische Garten von hier nach 
dem Palmengarten verlegt wurde, wollte man auch diesen seltenen 
Baum dorthin verpflanzen. Mit großer Mühe wurde er aus- 
gegraben, auf Walzen geladen und laugsam durch die Straßen 
nach seinem jetzigen Wohnplatz gefahren. Das war eine ebenso 
neue wie eigenartige Fahrt. Die Leute in den Straßen, durch 
die er wanderte, banden ihm aus den Fenstern allerlei bunte 
Bänder und Blumen um seine Äste, so daß er aussah, wie ein 
großer, geschmückter Kirmesbaum, den man heute noch in manchem 
Dorse zur Kirchweihe herumträgt. Fröhlich wächst er auf seinem 
neuen Standort weiter und erfreut alle Besucher des Botanischen 
Gartens. 
Von hier haben wir noch einige Schritte, uud wir stehen aus 
dem höchsten Punkte der Ginnheimer Höhe, nicht weit von dem 
Platze, wo der Diebsgrundweg den Ginnheimer Stadtweg schneidet. 
3. Die Aussicht ist herrlich. Nach Süden erstreckt sich die 
Stadt Frankfurt. Nach Norden, Westen und Osten schweift unser 
Blick weit hinaus in ein fruchtbares Land, das von Höfen, Villen, 
Dörfern und Städten wie besät ist. Links sehen wir über den 
Bockenheimer Friedhos hinweg nach Rödelheim, Hausen uud Prauu- 
heim. Gerade vor uus, durch ein schmales Bächlein, die Marbach, 
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