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Hochwasser 1909. 
Mains geraten in Aufregung. Die Kanäle in ihren Kellern werden 
geschlossen/ in einige ist das Wasser schon gedrungen. Die Feuer- 
wehr ist Tag und Nacht aus ihrem Posten/ sie ist zur Wasserwehr 
geworden. Immer weiteres Steigen des Mains auf seinem Ober- 
lauf wird gemeldet. 
3. Da kommt eines Tages die Nachricht, daß der Main über 
seine User getreten ist und immer noch weiter steigt. Viele Leute 
eilen hinunter zu der Alten Mainbrücke, um sich das Hochwasser 
aus der Nähe zu betrachten. Es ist ein gewaltiger Anblick! Das 
ist nicht mehr der alte ruhige Fluß) er ist ein mächtiger Strom 
geworden. Die Maininsel samt dem Bootshaus ist sast ganz ver- 
schwunden/ nur die Bäume ragen aus dem Wasser hervor. Aus 
der Sachsenhäuser Seite steht die Flut an den untersten Fenstern 
der angrenzenden Häuser. Von dem Mainpegel ist nur noch ein 
kleines Stück zu sehen. Der Mainkai ist ganz überschwemmt. Der 
Rententurm ragt aus der Flut wie eine Burg aus dem See. Und 
wie sich die schmutzigen, schlammigen Wogen dahinwälzen! Wie sie 
schäumend und tosend wider die Pfeiler der Alten Brücke schlagen! 
Manchmal dröhnt uud kracht es, daß man meint, sie wolle ein- 
stürzen. In der Tat sind an der Stelle, wo jetzt die Alte Brücke 
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