86 Der Harz.
tischen Felsen „Schnarchern" vorüber und nimmt bald die Warme Bode
auf. Der schönste Punkt im ersten Teile ihres Oberlaufes ist Rübeland.
Hier befinden sich die drei berühmten Tropfsteinhöhlen, die Baumanns-,
die Biels- und die Hermannshöhle.
Die Höhlen hat zum größten Teile das Wasser gebildet, indem es den Kalk-
stein auflöste. Die Höhlen sind sehr groß und bestehen aus mehreren Abteilungen.
In allen erblickt mau tiefe Abgründe und wild übereinandergestürzte Felsen, die
hier und da Grotten bilden. Von der Decke tröpfelt unaufhörlich Wasser und setzt
feste Stoffe (Tropfstein) ab. Dadurch sind an der Decke und am Boden wunderbare
Bildungen entstanden: Säuleu, Zacken, Türmchen, Halbkugeln, menschenähnliche
Neue Photograph. Gesellschaft A.-G., Steglitz-Berlin.
Hermannshöhle. Blaue Grotte.
Figuren. Alle drei Höhlen kann man besichtigen. Die Hermannshöhle ist elektrisch
erleuchtet. Das Hanptgestein der Höhlen ist weißgrauer Marmor. In den Höhlen
werden große Knochen von vorweltlichen Tieren gefunden.
Von nun an beginnt die Bode ihren windungsreichen Lauf. Oft
scheint sie im Kreise herumzufließeu. Ihr Tal wird immer tiefer, und
die Felsblöcke, über die das Waffer rauschend schäumt, werden immer
mächtiger. Die steilen Uferwände sind durch Verwitterung zu seltsamen
Felszacken zerklüftet und hier und da zu Gebilden gestaltet, die ihre Namen
„Mönch, Tor, Kanzel, Burgruine" nicht mit Unrecht führen. Plötzlich
stürzt sich die Bode in einen Abgrund, den Vodekessel, und scheint ganz
zu verschwinden. Endlich ist sie an den gewaltigen Torpseilern, dem