Full text: Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt

selbstloser Nächstenliebe an allen Menschen, sie verheißt uns, daß bei treuem 
Festhalten an der reinen Lehre des Evangeliums selbst die Pforten der 
Hölle unsere teure evangelische Kirche nicht überwältigen sollen. 
Von Jerusalem kam der Welt das Licht, in dessen Glanze unser 
deutsches Volk groß und herrlich geworden ist. Was die germanischen 5 
Völker geworden sind, das sind sie geworden unter dem Panier des 
Kreuzes auf Golgatha, des Wahrzeichens der selbstaufopfernden Nächsten¬ 
liebe. Wie vor fast zwei Jahrtausenden, so soll auch heute von hier der 
Ruf in alle Welt erschallen, der unser aller sehnsuchtsvolles Hoffen in sich 
birgt: Friede auf Erden! Nicht Glanz, nicht Macht, nicht Ruhm, nicht 10 
Ehre, nicht irdisches Gut ist es, was wir hier suchen, wir lechzen, flehen 
und ringen nach dem einen, dem höchsten Gute, dem Heile unsrer Seelen. 
Und wie Ich das Gelübde meiner in Gott ruhenden Vorfahren: „Ich 
und mein Haus wollen dem Herrn dienen!" an diesem Tage wiederhole, so 
fordere Ich Sie alle auf zu gleichem Gelöbnis. Jeder sorge in seinem 15 
Stande und Berufe, daß alle, die den Namen des gekreuzigten Herrn tragen, 
in dem Zeichen dieses hochgelobten Namens ihren Wandel führen zum Siege 
über alle aus der Sünde und der Selbstsucht stammenden finstern Mächte! 
Gott verleihe, daß von hier aus reiche Segenströme zurückfließen 
in die gesamte Christenheit, daß auf dem Throne wie in der Hütte, in 30 
der Heimat wie in der Fremde Gottvertrauen, Nächstenliebe, Geduld im 
Leiden und tüchtige Arbeit des deutschen Volkes edelster Schmuck bleibe, 
daß der Geist des Friedens die evangelische Kirche immer mehr und mehr 
durchdringe und heilige! Er, der gnadenreiche Gott, wird unser Flehen 
erhören, das ist unsere Zuversicht, er, der Allmächtige, ist der starke Hort, 35 
auf den wir bauen. 
Mit unsrer Macht ist nichts getan, 
wir sind gar bald verloren. 
Es streift für uns der rechte Mann, 
den Gott selbst hat erkoren. 30 
Fragst du, wer der ist? 
Er heißt Jesus Christ, 
der Herr Zebaoth, 
und ist kein andrer Gott. 
Das Feld muß er behalten. 35 
305. Die Helden vom Iltis. «°n R..d°lf Presv». 
*)sm 23. Juni 1896 hatte das deutsche Kanonenboot Iltis den chine- 
Z\ fischen Hafen Tschifu verlassen und steuerte südlich. In der Nacht 
wurde das Schiff vom Sturme erfaßt, durch Strömung und Wind zu 
nahe ans Land geführt und endlich auf die Felsen der Lan-Kau-Bai ge- 40 
morsen. Es war um 11 Uhr, die Nacht war schauerlich. Ein Windstoß 
Rheinprovinz. Oberstufe. 35
	        
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