§ 63. Die christliche Kirche in den drei ersten Jahrhunderten.
Die Baukunst erzeugte eine Fülle von Tempeln, Theatern, Hallen, Baukunst
Palästen, Triumphbogen, Wasserleitungen, Bädern (Thermen) und Grab¬
mälern. Die wichtigsten erhaltenen Baudenkmäler dieser Zeit sind das
Pantheon, das Kolosseum, mehrere Triumphbogen, Beste von Wasser¬
leitungen und Bädern, die Trajanssäule, das Grabmal Hadrians (Tafel IV
7—11).
Die BtRmeret schuf u. a. zahlreiche Standbilder der Kaiser, z. B. das Biiöm-ei
Standbild des Hugustus (Tafel IV, 6) und das Reiterbild Marc Hurels.
Die Malerei der damaligen Zeit läßt sich nur nach wenigen Resten ntaiem
beurteilen, die hauptsächlich bei der Ausgrabung von Pompeji (seit 1748)
aufgedeckt wurden,- besonders berühmt ist ein dort gefundenes Mosaik¬
gemälde der Mexanderschlacht bei Issus.
Die Dichtkunst gelangte zur Zeit des Hugustus in den Werken der Dichtkunst
Dichter Dergil, horaz und Gvid zu höherer Hustoldung. vergil besingt
in der Hneide die Irrfahrten des Trojaners Hneas und seine HnsieMung
in Italien und verherrlicht damit die Familie des Hugustus, deren Ursprung
er auf Julus oder Hsftanius, den Sohn des Hneas und der Venus, zurück¬
führt. Horaz feiert in ©den sowohl die Tugend als auch den heiteren
Lebensgenuß und schildert in Satiren und Episteln die Zustände seiner
Zeit mit treffender Wahrheit und geistvollem Witz. Ovid faßt in seinen
„Metamorphosen" eine Fülle von Sagen in kunstreicher Verknüpfung
zusammen.
In der Geschichtschreibung zeichneten sich Qvius und Tacitus aus. ©etchw-
Livius, der dem Zeitalter des Hugustus angehörte, verfaßte eine (Be- ,cfircibun9
schichte Konts von der Gründung der Stadt bis auf die Zeit
des Hugustus. Cacitus, der unter Trojan (um 100 n. (Ehr.) lebte,
stellt Me Hnfänge der Kaiserzeit mit ergreifendem Ernst und knapper
Kürze dar. In seiner Germania bietet er den sittenlosen Römern ein
Bild der jugendfrischen Deutschen.
§ 63- Die christliche Kirche in den drei ersten Jahrhunderten.
1. Ausbreitung -es Christentums, während der Staat der Ausbreitung
3uden mit der Zerstörung Jerusalems (70) unterging, machte die
Rusbreitung des Christentums schnelle Fortschritte. Zuerst wandten
sich ihm die niederen Stände zu; aber Sklaven und Frauen trugen es bald
in alle Kreise des Volkes. Selbst schwere Verfolgungen gereichten ihm
zur Förderung.
2. Christenverfolgungen. Die Verfolgungen des Christen- ver-
tums im römischen Reiche gingen teils vom Volke, teils von der Obrigkeit fol9un9en
Andrä, tehrbuch d. Gescb. f. höh. Mädchenschulen. I. 7