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kennen gelernt haben? — Was ist anders? Der Hafer hat keine Ähre,
sondern eine Rispe. Zeige die Rispe! Sprecht: Der Hafer hat keine
Ähre, fondern eine Rispe. Nenne mir alle Teile des Hafers!
— Zeige mir an der Rispe die Körner! Jedes Körnchen steht auf einem
eigenen Stiele. Seht euch die Haferkörnchen an! Sie sind lang, dünn
und spitz. Der Hafer ist auch eine Sommerfrucht. Wann wird er
also gesäet? — Wann ist er reif? — Für welches Tier wird der Hafer
fast ganz allein gesäet? — Was bekommt das Pferd noch zu fressen?
— Was frißt es aber am liebsten? —
Wiederholungsfrage u! —
V. Begriff. Den Roggen, den Weizen, die Gerste und den Hafer
nennt man mit einem Worte Getreide. Was ist der Roggen? Sprecht:
Der Roggen ist ein Getreide. Ebenso: Der Weizen ist ein Ge-
treide usw.
VI. Nutzen des Strohes. Weun man das Getreide gedroschen
hat, so bleiben nur die trockenen, gelben Halme übrig. Wie nennt man
sie? Stroh. Sprecht: Die trockenen Halme des Getreides nennt
man Stroh. Wie nennt man das Stroh voin Roggen? Roggenstroh.
Vom Weizen? Weizenstroh usw. Was für Stroh gibt es also?
Sprecht: Es gibt Roggenstroh, Weizenstroh usw. Was macht
man mit Stroh? Das Stroh streut man dem Vieh in den Stall.
Warum? — Was macht man noch mit dem Stroh? Mit dem Stroh
deckt man Dächer. Wie nennt man ein solches Dach? — Gibt es
in Braunschweig auch Strohdächer? Wo findet man zuweilen noch
ein Strohdach? — Wer weiß noch etwas, das aus dem Stroh gemacht
wird? Strohhüte. Was willst du sagen? Strohdecken. Bienenkörbe.
Ans dem Stroh macht man auch Strohhute, Strohdecken und
Bienenkörbe. Wie nennt man kurz geschnittenes Stroh? Häckerling
(Häcksel). Was macht man mit dem Häckerling? Mit Häckerling
werden die Pferde und Kühe gefuttert. Es ist doch gut, das;
der liebe Gott Getreide wachsen läßt. Was hätten wir sonst nicht?
— Der Herr läßt Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz dem
Menschen.
Zugabe n:
1. Das Korn.
Der Bauer baut mit Müh' und Not Der Bäcker nimmt das Mehl ins Haus
Das Korn für unser täglich 93rot. Uub bäckt im Ofen Brot daraus,
Zum Müller wird das Korn gebracht Die Mutter streicht noch Butter drauf,
Und feines Mehl daraus gemacht. Und wir? — wir essen alles auf.
2. Aas Kind am Weizenfelds.
Jawohl, gar, herrlich seid ihr all', Das Weizenkorn gibt Weizenmehl,
Ihr gold'nen Ahrenwälder! Draus bäckt man allerorten
Am meisten doch, verzeiht es mir, Bisknit und Brezeln, weißes Brot
Lieb ich die Weizenfelder. Und Kuchen, süße Torten,
Drum, Landmann, sä', nur alle Jahr
Biel Weizen in die Äcker,
Dann lieben alle Kinder dich
Wie einen Zuckerbäcker. (Franz Wiedmann.)
Zimmermann, Anschaunngsunlerricht. 14