Von Eerstenzucker hell und rein
Ein Stengelchen, bald groß, bald klein;
Und über Berg und Tal und Wald
Streut über Nacht er alsobald
Den schönsten weihen Zucker aus;
Dann schleicht er wieder still nach Haus.
Und wenn der frühe Morgen graut,
Das Kindchen durch das Fenster schaut,
Da sieht es, was in stiller Nacht
Der liebe Winter hat gemacht, —
Geht fröhlich aus dem warmen Haus
7. Der
„Großväterchen, es schneit so sehr!
Schau, wie die Flocken jagen!
Wo kommt denn all der Schnee nur her?"
„Das will ich, Kind, dir sagen.
Frau Holle schüttet die Betten aus
Vom Himmelsfenster droben.
Frau Holle hat ein großes Haus
Dort zwischen den Wolken oben.
Drin glänzet alles schmuck und nett
Wie lauter Silberschimmer;
Es steht ein großes, großes Bett
Da in Frau Halles Zimmer.
Malendes Zeichnen:
Hin auf die weiße Straß' hinaus,
Will hurtig von dem Zucker lecken;
Wie wird ihm das so herrlich schmecken!
Es steckt den Mund recht tüchtig voll, —
O weh! das ist doch gar zu toll,
Der Zucker schmeckt so eisig kalt
Und wird zu Wasser alsobald!
Der Winter, dieser böse Mann,
Hat aber seine Freude dran,
Steht hinterm Busch bei all den Sachen
Und will sich fast zu Tode lachen.
(Diefenbach.
erste Schnee.
Mit klarem Linnen läßt gar fein
Ihr Bett Frau Holle schmücken;
Die Daunen sind so weiß und rein
Als wie vom Schwanenrücken. v
Und hat sie morgens sich den Schlaf
Aus ihren Augen gerieben,
Dann schüttelt sie die Betten brav,
Daß rings die Federn stieben.
Dann deckt sie rings die Felder zu
Mit weißer Federn Wolle;
Die schlafen dann in süßer Ruh.
Schön Dank dafür, Frau Holle!"
(Rudolf Löwenstein.)
12. Der Schneemann.
I. Wie die Kinder einen Schneemann bauen. Weshalb seid ihr
heute alle so vergnügt? Sie haben gesagt, wir wollten heute einen
Schneemann machen. Das wollen wir auch. Sind denn meine
Kleinen schon alle da? Bloß Erich Söllig und Robert Kochmann
fehlen noch. Aber da kommen sie ja schon. Ehe wir fortgehen,
sollt ihr mir erzählen, wie man einen Schneemann macht. Wir
machen zuerst einen Schneeball und wälzen ihn im Schnee herum.
Dann wird er immer dicker. Wir wälzen ihn so lange, bis er so
(Schüler zeigt mit den Armen) dick ist. Dann kippen wir ihn um.