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Altstadtmarkte angekauft und abreißen lassen. Dann haben sie neue 
Häuser in dieser Richtung (Zeichnung N—S.) bauen lassen, zwischen 
denen die Straße freiblieb. So ist die Brabantstraße entstanden, 
welche vom Bankplatze nach der Poststraße führt. In welcher Rich- 
tung zieht die Brabantstraße? (S.—N.) Wieviel Reihen Häuser 
stehen an dieser Straße? (Zwei.) Auf welcher Seite steht diese 
Reihe? (O.) Diese? (W.) Wie nennen wir diejenige Seite der 
Häuser, welche nach der Straße zu gerichtet ist? Wie nennen wir 
diejenige Seite, welche nach dem Hofe hinausliegt? Nach welcher 
Himmelsgegend ist die Vorderseite der östlichen Häuserreihe an der 
Brabantstraße gerichtet? (W.) Die Hinterseite? (O.) Nach welcher 
Himmelsgegend ist die Vorderseite der östlichen Häuserreihe gerichtet? 
(O.) Die Hinterseite? (W.) Welche Zimmer eines Hauses liegen 
gewöhnlich nach der Straße hinaus? (Wohnzimmer, gute Stube.) 
Warum? (Mehr zu sehen.) Welche Zimmer liegen gewöhnlich nach 
dem Hofe hinaus? (Küche, Schlafstube.) Warum? (Stiller.) Wann 
scheint die Sonne in die Küchen der östlichen Häuserreihe? (Des 
Morgens) Warum? (O.) (Sonnenaufgang.) Wann scheint sie in 
die Wohnzimmer dieser Häuser? (Des Nachmittags.) Warum? (W.) 
Entsprechende Fragen betreffs der westlichen Häuserreihen der Bra¬ 
bantstraße, sowie der nördlichen und südlichen Häuserreihen der Post- 
straße. ■— 
II. Das Gewandhaus. (Siehe Abbildung Seite 399.) An dem 
Westende 'der Poststraße steht ein hohes Gebäude, welches sich nach 
W. bis zum Martinikirchhofe erstreckt. (Zeichnung des Grundrisses.) 
Dieses lange Gebäude heißt das Gewandhaus. Der Name Gewand 
kommt her von dem Worte winden. Ein Gewand ist ein Klei- 
dungsstück, mit welchem wir unseren Körper umwinden oder be- 
kleiden. Warum bekleiden wir unseren Körper? (Kälte, Regen, 
Wind.) Nenne Gewänder, mit welchen du dich bekleidest! Woraus 
werden Röcke und Beinkleider gemacht? (Zeug.) Bei wem kauft man 
dasselbe? (Kaufmann.) Wie nennt man die Stube, in welcher der 
Kaufmann das Zeug verkauft? (Laden.) Jetzt hat jeder Kauf- 
mann seinen Laden in seinem Hause, und die Leute kommen dorthin, 
wenn sie Zeug oder sonstige Kleidungsstücke kaufen wollen. Früher 
war das nicht so. Da kamen die Kaufleute mit ihren Zeugballen 
nach dem Markte, welcher in der Nähe der Kirche lag. Hier legten 
sie ihre Waren auf offenen Tischen unter freiem Himmel zum Ver- 
kaufe aus, oder sie errichteten Buden aus Holzstangen und Leinwand, 
oder aus Brettern, wie ihr sie noch auf dem Jahrmärkte oder auf 
der Messe seht. Wenn nun der Gottesdienst vorbei war, kauften 
die Leute, welche in der Kirche gewesen waren, auf dem Markte ein, 
was sie für ihre Wirtschaft gebrauchten: Fertige Kleidungstücke, oder 
Zeug, oder Fleisch usw. Wenn es nun aber regnete, wurden die 
Waren leicht naß; auch konnte der Wind sie vom Tische wehen, 
so daß sie in den Schmutz fielen. Dazu mußten die Kaufleute ihre 
Waren des Morgens nach dem Markte bringen und die Sachen,
	        
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