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ähnlich klingende Wort „Wappen" gebildet. Das Bild, mit welchem
in früheren Zeiten die Waffen nnd Fahnen der Soldaten geschmückt
waren, nennt man das Mappen. Der anstecht schreitende Löwe,
welcher seinen Feinden mutig entgegengeht, ist das Wappenbild der
Stadl Braunschweig. Der Löwe ist ein mutiges und starkes Tier.
Die Bürger der Stadt Braunschweig wollten auch so mutig und
tapfer sein wie ein Löwe, darum wählten sie dieses Tier zum Wappen-
bilde ihrer Stadt. Auch auf euren Schulfahnen, mit welchen ihr bei
dem Sedanfeste durch die Stadt zieht, ist ein aufrechter, roter Löwe
im weißen Felde angebracht. Rot und weiß sind die Farben der Stadt
Braunschweig, darum hängen auch manche Leute bei festlichen Ge-
legenheiten (Sedanfest, Geburtstag des Kaisers und des Regenten)
eine weiß-rote Fahne aus einem Fenster ihres Hauses. Der rote
Löwe über dem Eingange zum Keller des Gewandhauses zeigt an,
daß das Gewandhaus ein Gebäude ist, welches der Stadt Braun-
schweig gehört. (Bei passender Gelegenheit folgen Belehrungen über
das Landeswappen, das Herzogliche Wappen, das Reichswappen,
die Landesfarben und die Reichsfarben.)
An der Nordseite des Gewandhauses (hier, Zeichnung) standen
ehemals zwölf Buden, in denen man Pfeffer, Zucker, Zimmet, Man-
deln, Salz und andere Gewürze kaufen konnte. Zwischen diesen Läden
und dem Gewandhause befand sich ein Gang (hier, Zeichnung,
W. £).), durch welchen man zu den einzelnen Buden gelangen
konnte. Diese schmale Straße hieß die Pfefferstraße, weil die Leute
hier Pfeffer einkauften. Im Mittelalter würzten die Leute ihre
Speisen viel stärker mit Pfeffer als jetzt (Schlackwurst!), weshalb
man viel von diesem Gewürz brauchte. Jetzt ist die Pfefferstraße nicht
mehr da, weil an Stelle dieser Buden ordentliche Häuser erbaut
sind, welche bis nahe an das Gewandhaus herantreten. Über dem
Bogendurchgange an der Südseite der Vorhalle des Gewandhauses
nach der Brabantstraße hin erblickt man drei in Stein gehauene Rin-
derköpfe. Auch an dem Hause, welches früher neben dem Gewand-
hause stand, sah man die Köpfe einer Kuh, eines Kalbes, eines
Schweines und eines Hammels aus Holz geschnitzt. Die Tierköpfe
erinnerten daran, daß sich an der Südseite des Gewandhauses ehe-
mals die Verkaufsläden der Fleischer (Schlachter) befanden. Man
nannte diese (34) Läden den neuen Fleischscharren. Derselbe wurde
angelegt, als der alte Fleischscharren (hier, Zeichnung) am Süd-
ende der Scharrnstraße nicht mehr ausreichte.
In den kleinen Häusern (Buden) an der Südseite des Fleisch-
scharrens (hier, Zeichnung) wohnten Leute, welche warme Speisen
(Braten, Suppe und Fleisch, Würstchen usw.) zubereiteten und ver-
kauften. Von diesen Köchen, welche das Fleisch gleich von den
Schlachtern in ihrer Nachbarschaft kauften und es in der Küche gar-
kochten, heißt die Straße, welche von dem Martinikirchhofe zur Post-
straße führt, noch jetzt die Garküche, obgleich jetzt keine Garkoche
mehr dort wohnen. (Siehe Abbildung Seite 399.)