fullscreen: Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte

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geschlagen wandten sie sich zur Flucht. Sie wurden von den ver¬ 
folgenden Römern gefangen oder getötet. Verzweifelt verteidigten 
1Q1 noch die Weiber das Lager, dann töteten sie ihre Kinder, endlich sich 
b Chr. selbst. Zuletzt mußten die Römer noch mit den wilden Hunden der 
Germanen kämpfen. So hatten die Römer zwar gesiegt; triumphierend 
führten sie Tausende der Germanen als Sklaven nach Rom, aber 
so lange ihr Reich bestand, dachten sie doch mit Schrecken an die 
Teutonen und Kimbrer. 
t 3. Arminius der Befreier. 
Aber die Deutschen ließen sich durch diese Niederlagen nicht 
abschrecken, immer neue Einfälle in das römische Reich zu machen. 
Fünfzig Jahre später waren sie über den Rhein bis tief in das 
heutige Frankreich vorgedrungen, wurden aber von Julius Cäsar- 
besiegt und zurückgetrieben. Die Römer machten nun die Donau 
und den Rhein zu Grenzen ihres Reiches und legten hier zum Schutze 
gegen die Deutschen Städte an, so Köln, Bonn, Mainz, Straßburg 
u. a.; da jene aber trotzdem nicht aufhörten, das römische Reich zu 
beunruhigen, so beschloß der Kaiser Augustus, ganz Deutschland zu 
unterwerfen. Viermal drang sein Stiefsohn Drusus in unser Land 
ein und gelangte bis zur Elbe; aber mehr als sein Schwert richtete 
die Arglist seines Bruders Tiberius aus. Er wußte die Deutschen 
unter einander zu entzweien; die einen gewann er durch Gold, die 
andern durch Ehreustellen; endlich gehorchte das ganze Land zwischen 
Rhein und Elbe den Geboten der Römer. Varns, der Statthalter 
des Kaisers, behandelte die Deutschen wie seine Unterthanen. Diese 
waren seit alters gewohnt gewesen, sich nach ihren eigenen Gesetzen 
selbst Recht zu sprechen; jetzt urteilten römische Richter in lateinischer 
Sprache nach fremden Gesetzen über sie. Die Verurteilten wurden 
wohl gar mit Ruten gepeitscht. Schwere Abgaben drückten das 
Volk. Das erschien den stolzen Deutschen wie eine unerträgliche 
Schande, von einem fremden Volke wie Sklaven behandelt zu werden. 
Da kehrte Arminius, ein junger edler Cherusker, zu seinen 
Stammgenossen zurück, nachdem er lange bei den Römern gelebt und 
ihre Kriegsweise kennen gelernt hatte. Ihn jammerte die Schmach 
seines Volkes, und er beschloß, dasselbe vom Joche der Römer zu befreien. 
Heimlich zog er im Lande umher, ermahnte seine Landsleute zur
	        
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