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Gewächsen gedeihen alle europäischen Getreidearten wie and) Obst
und Wein vorzüglich. — Das Mineralreich liefert in den nörd-
lichen Provinzen Kupfer und Silber, iu der Atacamawüste nameut-
lich ungeheure Mengen von Salpeter (Chilesalpeter). — Die In¬
dustrie beginnt sich langsam zu heben. — Der Handel ist sehr
lebhaft. Zur Ausfuhr gelangen: Guano, Salpeter (1897 um
56 Mill. Mark), Kupfer, Silber, Getreide. — Unter allen süd¬
amerikanischen Republiken war Chile bisher am wenigsten von Bürger-
kriegen heimgesucht. Infolgedessen haben die wirtschaftlichen Verhält-
Nisse sich recht günstig entwickelt. Auch für geistige Bildung ist
besser als in jedem andern südamerikanischen Staate gesorgt.
Die Hauptstadt Santiago mit 256 000 E. liegt am Fuße
der Anden und hat eine blühende Universität. — Valparaiso
(d. i. Paradiesesthal, 122 000 E.), die erste Handelsstadt Chiles, ist
der Hafenplatz für Sautiago. — In der Provinz Valdivia bestehen
gut gedeihende deutsche Kolonien.
Plltngonieil, im Westen teilweise bewaldet, im Osten eine öde
Ebene, ist zwischen Chile und der Argeutiuischen Republik geteilt.
Australien.
Australien (d. i. Südlaud) hat eiueu Flächenraum vou
8950 000 qkm, ist also der kleinste Erdteil. Es liegt fast
ganz auf der südlichen Halbkugel inmitten der Wasserhalbkugel
der Erde — wie Europa inmitten der Landhalbkugel.
Australien besteht aus folgenden Teilen:
A. dem Festland Australien (früher Neuhollaud genannt) nebst
dazu gehörige,, Insel Tasmanien;
ß. der australischen Inselwelt (Creamen), welche in zwei
'Leihen den Norden nnd Osten des Festlandes umgiebt.
Die innere Jnselreihe beginnt mit Neuguinea und um-
5ieht den Kontinent in einem Bogen bis Neuseeland.
Die äußere Jnselreihe beginnt mit den Marianen und
' ^streckt sich zuerst der innen» parallel, zieht aber dann in östlicher
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