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und Futterkräuter. Nur die Akazie mit den sanften, dünnen Blättern
scheint sich in der trockenen Luft wohl zu fühlen. An grüne Wälder
und murmelnde Bäche ist gar nicht zu denken. Ein Stück festes Holz
ist auf weite Strecken so selten wie ein Stein. Alles ist Erde, höchst
fruchtbare Erde, aber nichts als Erde, und die einzige Abwechslung
ist, daß die Erde zu Zeiten Schlamm, zu Zeiten Staub wird.
Die größte Not, woran diese ungeheure Fläche fruchtbaren Bodens
leidet, ist der zeitweise Mangel an Wasser auf den Feldern. Man
spricht schon lange davon, die ganze große Ebene durch regelmäßig
ineinander greifende Kanäle zu bewässern — ein riesenhaftes, jedoch
ausführbares Unternehmen.
Naturgemäß sind die Pußten sehr schwach bewohnt. Sie haben
wenige, weit auseinander liegende Städte und Dörfer. An der großen
Straße zwischen Tokay nnd Debreczin trifft man alle drei oder vier
Stunden ein Dorf, aber in einigen Gegenden erfreut oft tagelang
keine solche willkommene Ansicht das Auge des müden Wanderers.
Die Hauptstadt der Pußten ist Debreczin, eine von den Magyaren
sehr hoch gestellte Stadt, in der sich 1848 der ungarische Reichstag
samt der Regierung versammelt hatte. Doch was sieht man in
Debreczin? Hauptsächlich lange Stücke der Steppe, die man Straßen
nennt, weil sie hin und wieder Häuser zur Seite haben. Von
Domen, Palästen, glänzenden Häuserreihen ist keine Rede. Ein großer
Platz, ein paar Kirchen, Straßen und ebenerdige Bauernhütten
bilden die Stadt. Und so wie Debreczin sind all die andern Städte
der Pußten. Sie erscheinen wie ein großes Lager, worin sich das
Volk zusammendrängte. (Nach Fr. v. Löher.)
Das Werner Hbertand.
Das Berner Oberland ist unter allen Teilen der Alpen am
meisten bekannt und besucht. Kein anderer Teil der Hochgebirgs-
schweiz hat eine solche Längenausdehnung, keiner solch zusammen-
hängende Gletscher und Firnfelder, und bei keinem ist die Gipfel-
bildung so reichhaltig und darum sür das Auge so überraschend ent-
wickelt. Die Berner Alpen entfalten, vom nördlichen Flachland oder