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Kuppeln umgeben ist. Sie wurde im 6. Jahrhuudert von dem
oströmischeu Kaiser Justinian der göttlichen Weisheit (soplüir) zu
Ehren erbaut. Am 29. Mai 1453 hatten sich Tausende in den
Dom geflüchtet und beteten da verzweifelnd um Rettung. Vergebens!
Die Türken eroberten die Stadt, und Mohammed II. weihte die
Kirche dem Islam mit den Worten: „Nur Allah ist Gott und
Mohammed sein Prophet." Die Christen wurden in einem furcht-
baren Blutbade niedergemetzelt. Die alte Pracht verschwand, die
herrlichen Mosaikbilder wurden übertüncht und an ihrer Stelle riesige
Schilder mit Koran-Jnschriften aufgehängt. Von außen macht der
berühmte Tempel keinen großartigen Eindruck. Überraschend, ja über-
Wältigend wirkt er dagegen von innen. Gleich beim Eintritte über-
schaut man den ganzen Raum, welcher an 30 000 Menschen faßt.
„Wie muß dieser Tempel in der alten Pracht gewirkt haben, wenn
die goldenen Mosaiken rings von den Wänden leuchteten, wenn die
Edelsteine schimmerten und die edlen Metalle an Gefäßen und Ge-
räten, die reichen Gewänder nnd die Menge von Ampeln nnd Kan-
delabern! Damals konnte Kaiser Jnstinian, der für diesen Bau die
großen Heidentempel geplündert hatte, triumphierend ausrufen:
,Salomen, ich habe dich besiegt!'"
Im Mittelpunkte des östlichen Stambuls liegt der große
Bazar, welcher fast eine Stadt für sich bildet nnd aus einem
Labyrinthe von Straßen, Gassen, Durchgängen uud Kreuzwegen be-
steht, iu welchen es selbst vielen Einheimischen schwer wird, sich
zurechtzufinden. Alle Straßen sind überwölbt, und das Licht fällt
durch eine Anzahl kleiner Kuppelu, welche auf dem platten Dache
des Bazars aufgesetzt sind, ins Innere. Hier haben Orient und
Occident ihre Waren aufgestapelt. Jedes Gewerbe nimmt eine Straße
für sich ein. Da sind z. B. die Juweliere, Goldschmiede und Stein-
schleifer, die Schuhmacher, welche goldgestickte Pantoffeln feilbieten;
dort kann man Kaftane und Spitzen kaufen und hier feideue Kopf-
tücher, Tischdeckeu uud Teppiche. Einen großen Platz nimmt der
Waffenbazar ein, wo unter den Tausenden von orientalischen Gegen-
ständen schöne, altpersische, edelsteinbesetzte Waffen zur Schau liegen.