Full text: Donaugebiet und Rheinpfalz (Teil 2)

tag zu einem Freudentage, und je trüber manchmal der Himmel ist, desto 
heiterer ist das Herz der wackeren Algäuer." 
Zusammenfassung: Kurzweil im Winter. 
d. Atmenwirtschaft. 
Wenig Ackerland nennt der Algäuer Bauer fein eigen. Wo haben 
wir die wenigen Felder zu suchen? Unten im Thale. — Aber er hat 
noch Grasslächen (Wiesen) aus deu Bergen, die sehr viel aus- 
gezeichneten Futters geben. Wie man solche Bergwiesen nennt, habt 
Ihr schon gehört? „Almen" oder „Alpen". — Dort bleibt das 
Vieh den ganzen Sommer hindurch (3—4 Monate). In den letzten 
Maitagen treibt man die kräftigen, schönen Rinder hinaus. Jedes Tier 
trägt am Hals eine Glocke. Das ist.gar ein lustig Gebimmel! Bei 
der reinen Luft, der ausgezeichneten Kost und der sorgsamen Pflege 
gedeiht die Herde vortrefflich. — 
Zusammeusassuug: Sommerfrischler unter den Tieren. 
Das Algäuer Vieh verbringt den ganzen Sommer auf der Alm. 
Dort wächst ausgezeichnetes Futter. Auch die reine Luft bekommt 
den Rindern sehr gut. Jedes der schönen Tiere hat am Hals 
eine Glocke. 
Aus den niedriger gelegenen „Alpen" weiden nur Milch- 
kühe. Da steht auch wenigstens ein Holzhaus mit flachem, steinbe- 
schwerten Dach: die Sennhütte. Hier wohnt der Senn oder die 
Sennin (Hirte — Hirtin). Morgens und abends werden die Kühe 
eingetrieben und gemolken.*) Ist dieses Geschäft beendet, dann bereitet 
man Butter und Käse. Hier im Algäu ist also die Heimat der 
berühmten Sennbutter, sowie des Backstein- uud des Schweizerkäses. 
Solch eine Alp nennt man Sennalp. — Doch nicht ans jeder Senn- 
alp wird die Milch zu Butter und Käse verarbeitet. Ost verkaust 
man sie an Molkereien oder Schweizereien (Butter- und Käse- 
sabriken) im Thale. 
Zusammenfassung: Aus der Sennalp. Da weiden nur 
Milchkühe. Früh und abends werden sie von dem Senn oder 
der Sennin gemolken. Die Milch verarbeitet man zu Butter und 
Käse, oder man verkauft sie an Molkereien. Aus jeder Sennalp 
ist wenigstens eine Sennhütte. 
Die jungen Rinder treibt man auf die höher gelegenen 
Alpen, die Galtalpeu genannt werden. „Die Hirtenbuben 
führen dort oben ein recht einfaches Leben. In der ärmlichen Galt- 
Hütte haben sie eine Liegerstatt von Bergheu; eine Felsplatte dient 
—— """* • - 
*) Von einer guten Milchkuh erhält man täglich 10—I, von einzelnen 
besonders guten Tieren sogar 18—20 1 Milch. Im Durchschnitt gibt die Alp- 
kuh im Sommer 20—30 Pfd. Butter und 90—100 Pfd. Käse.
	        
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